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Donaumooskolumne 4
Ohne Moos nix los – Artenvielfalt in Gefahr
Mit einem Kommentar aus dem Haus im Moos - Steffi Klatt & Matthias Müller:
Ein Moor ist geprägt von besonderen Bedingungen: neben dem hohen Wassergehalt sind das vor allem Nährstoffarmut und ein saures Milieu. Es gibt Pflanzen, die sich genau darauf spezialisiert haben, nur dort können sie sich verbreiten. In europäischen Mooren gibt es zwar nur wenige Pflanzenarten, dafür aber sehr seltene. Viele seltene Schmetterlinge und Libellen finden in Mooren einen Ort zum Leben, wie die vom Aussterben bedrohte Vogel-Azurjungfer, die auch im Donaumoos vorkommt. Das Quak-Konzert, dass im Frühjahr aus Moortümpeln ertönt, zeigt, dass auch viele Amphibien wie Frösche und Kröten im Moor ihr Zuhause haben. In dem Mosaik aus Feucht- und Grasflächen fühlen sich viele Vögel wie der Kiebitz wohl. Artenvielfalt entsteht durch Lebensraumvielfalt. Durch Entwässerung und Düngung verlieren viele „Moorspezialisten“ ihre Lebensgrundlage. Extensive Beweidungskonzepte, die hohe Wasserstände zulassen, können dazu beitragen, dass im Moos wieder mehr (Artenreichtum) los ist. Solche moorerhaltende und artenschützende Bewirtschaftungsformen müssen für Landwirte auch rentabel gemacht werden. Viele Landwirte würden dann sicher lieber heute als morgen umstellen auf eine naturverträglichere und nachhaltigere Landnutzung.
Foto von den Wiesenweihen: Axel Mölkner-Kappl