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Donaumooskolumne 6
Moore haben nichts zu lachen
Mit einem Kommentar vom Haus im Moos mit Steffi Klatt & Matthias Müller:
Lachgas kennen viele vom Zahnarzt. Lachgas – chemisch korrekt Distickstoffmonoxid (kurz N20) – hat aber nicht nur eine betäubende, sondern auch eine klimaschädliche Wirkung. Wie CO2 reflektieren die N20-Moleküle in der Atmosphäre die Strahlung der Erde und tragen so zur Erderwärmung bei. Da Lachgas sich dort sehr lange hält und wesentlich mehr Wärme produziert, hat es sogar die 298-fache Klimawirkung von Kohlendioxid. Außerdem zerstört Lachgas die Ozonschicht – den natürlichen Sonnenschutz der Erde. Lachgas ist damit eine ernsthafte Bedrohung, auch wenn sein Anteil am Treibhauseffekt nur auf 6 Prozent geschätzt wird. 70 Prozent der globalen Lachgasemissionen stammen aus entwässerten Mooren. In einem natürlichen Moor wandeln Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff Stickstoffverbindungen zu elementarem Stickstoff um. Dieser wird eingelagert im Torfboden. Werden Moore entwässert, bleibt der Prozess unvollständig und es entsteht Lachgas. Hinzu kommt, dass Nitrat aus der Düngung in der Landwirtschaft in die Ökosysteme gerät und die Umwandlung in noch größerem Ausmaß behindert. Vor allem Ackerbau befeuert dieses Problem. Ein Umstieg auf schonendere Landnutzungen wie der Weidehaltung ist deswegen auch aus diesem Grund wichtig.
Foto: Axel Mölkner-Kappl