Was kann ich gegen die Erderwärmung machen?
Wie verhalte ich mich in der Klimakrise richtig? Diese Frage stellen sich viele - hin- und hergerissen zwischen dem Gefühl, dass man nicht untätig bleiben darf und dass man mit seinen Möglichkeiten doch nichts bewirken könne.
Sei Dir sicher, es kommt auf jeden Einzelnen an - auch auf Dich. Nicht, weil die einzelne Handlung die Welt rettet, sondern weil sie bei Dir selbst und auch bei anderen ein Umdenken befördert und jede Handlung auch politisch ist. Klimafreundliches Verhalten wirkt nicht nur direkt für das Klima, sondern auch in Deinem Umfeld für die gesellschaftliche Transformation.
Die großen Hebel beim Klimaschutz sind Maßnahmen, die vom Staat oder großen Unternehmen entschieden werden. Deswegen ist unser wichtigster Hebel der gemeinsame Einsatz für Klimaschutz. In Gruppen: in lokalen Initiativen, Umweltschutzverbänden, Parteien oder auch in den unterschiedlichen Gruppen der For-Future-Bewegung.
Und aus Gründen der Hinweis: Du bist in der Klimabewegung willkommen, auch wenn Du nicht perfekt deine eigenen Emissionen reduziert hast.
Was kann ich selbst für den Klimaschutz tun?
Organisiere Dich
Sicher kann man sich auch allein für Klimaschutz einsetzen. Gemeinsam an einem Thema zu arbeiten, kann jedoch sehr viel inspirierender sein. Man stellt eigene Ideen vor und bekommt von anderen Anregungen. Man ergänzt die Ideen anderer mit eigenen Kenntnissen. Im Gespräch reifen Ideen und man regt andere zu weiteren Ideen an. Man hilft sich gegenseitig beim praktischen Umsetzen und überwindet Schwierigkeiten und Durchhänger. Projekte, die man gemeinsam angeht, haben eher Erfolg; weil nicht alles vor Dir abhängt, sondern andere dich bei den Aufgaben unterstützen, die Dir schwerer fallen.
Deswegen die Empfehlung: Organisiere Dich - wo auch immer - um mit anderen gemeinsam den Klimaschutz weiter zu bringen.
Dazu ein Motivationsvortrag: TED-Talk von Lusia Neubauer Why you should be a climate activist
Organisiere Dich in einer Klimaschutzgruppe
Wir freuen uns, wenn Du zu uns in eine der Ortsgruppen von Parents for Future (P4F) kommst. Regelmäßig finden auch P4F-Kennerlerntreffen statt.
Alternativ gibt es auch zahlreiche andere For-Future-Gruppen.
Bei P4F gibt es auch verschiedene überregional tätige Arbeitsgruppen - auch dort freut man sich immer über weitere Mitstreiter*innen.
Reduziere Deine Treibhausgas-Emissionen
Wie gesagt, die großen Hebel liegen in den gesellschaftlichen Transformationen. Es war und ist Strategie von fossilen Unternehmen, mit Hinweis auf individuelle Einsparmöglichkeiten von ihrer Verantwortung für die Klimakrise abzulenken. Deswegen sind politische Aktivitäten gegen den Klimawandel so wichtig. Durch diese werden Staaten und Unternehmen in die Verantwortung genommen.
Trotzdem kann und sollte auch jede*r einzelne schauen, wie er/sie den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren kann. Außer der tatsächlichen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen kann dies auch als Akt der Selbstermächtigung wichtig sein. Man überwindet mit dem eigenen Reduzieren der Treibhausgas-Emissionen das Gefühl der Ohnmacht gegenüber der überwältigenden Klimakrise.
Man kann damit anfangen, zunächst einen "Kassensturz" über seine gegenwärtigen Emissionen zu machen. Es gibt eine Reihe von sogenannten Fußabdruck-Rechnern, die diesen "Kassensturz" unterstützen und Hinweise geben, welche Umstellungen beim Reduzieren den eigenen Emissionen helfen.
CO2-Fußabdruck berechnen - so geht's
Bei den Hinweis auf die CO2-Rechner darf die Warnung nicht fehlen: Wie wir mit CO2-Fußabdruck und Co. manipuliert werden
Einige Wissenschaftler:innen schlagen ein festes CO2-Budget für jede:n vor. Wie das in der Praxis aussehen könnte und warum es Klimaschutz gerechter machen soll: Eine CO2-Obergrenze pro Kopf? So könnte das gehen
Wechsle Deinen Stromanbieter
Einfach und schnell zum Ökostrom: Online-Portal hilft beim „wirklich grünen“ Anbieterwechsel.
Bei vielen Ökostromtarifen fließt weiterhin Geld an die Kohle- und Atomindustrie, wechselwillige Verbraucher*innen werden auf ihrer Suche nach einem grünen Stromanbieter oft nicht ausreichend informiert. Mehr Klarheit schafft ein gemeinnütziger Ökostrom-Finder.
Der beherzte Ausbau der Wind- und Solarenergie ist das Gebot der Stunde. Neben Klimaschutz und unschlagbar günstigen Stromgestehungskosten zeigen Sonne und Wind einen weiteren riesigen Vorteil: Sie bilden eine Grundlage für politische Unabhängigkeit und Sicherheit.
Entstanden ist die Idee in Braunschweig. Dort beschlossen im Frühling 2022 engagierte Mitglieder der Regionalen Energie- und KlimaschutzAgentur e.V. und von Fridays for Future Braunschweig, zur Überwindung des Fachkräftemangels im Bereich der Photovoltaik-Installation beizutragen. Mit einer Schulung im August konnten dann 21 Teilnehmende die zur Installation von PV-Modulen nötigen Fertigkeiten erwerben.
Inzwischen hat sich daraus eine bundesweit tätige Initiative entwickelt, die Lokalgruppen unterstützt, beginnend ab diesem Sommer überall in Deutschland Solarcamps durchzuführen. Dort soll jungen Leuten der Einstieg in eine Ausbildung im Bereich des PV-Handwerks erleichtert werden, sollen Studierende Fertigkeiten für eine entsprechende Nebentätigkeit vermittelt bekommen und Hauseigentümer*innen erlernen, wie sie gemeinsam mit Anderen die Energiewende in die eigene Hand nehmen können.
Auch Du kannst hier mitmachen - im zentralen Projektteam, in einem der Lokalteams oder mit einer Spende als Beitrag für die Finanzierung weiterer Solarcamps. Wie das geht, erfährst Du auf bei Solarcamp for Future.
Ernährung: vegetarisch/vegan, Palmöl, ...
In der Landwirtschaft entsteht ein wesentlicher Teil der Treibhausgas-Emissionen. Unterschiedliche Lebensmittel verursachen in ihrer Herstellung unterschiedlich viele Treibhausgase - bei der Tierhaltung sind es besonders viele, weshalb die Forderung nach einer Reduktion des Fleischkonsums naheliegt. Weitere Informationen dazu findest Du bei Vegans for Future.
Vegan: Gesund in allen Lebensphasen
Was sagen die Ernährungsgesellschaften verschiedener Länder zur veganen Ernährungsweise? Im Gegensatz zur Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kommen viele andere zu dem Schluss, dass eine gut geplante vegane Ernährung in allen Lebensphasen gesund sein kann, also auch für Schwangere, Kinder, Sportler:innen und Senior:innen. Wir stellen hier die wichtigsten Positionen vor.
"Schlemmen for Future" - Das klimafreundliche Kochbuch von Parents for Future!
Erhältlich überall dort, wo es Bücher gibt! "Schlemmen for Future“ ist unser aufwändig illustriertes Kochbuch und vereint das Beste aus zwei Welten: Aufklärung, wie klimafreundliche Ernährung gelingen kann, und jede Menge Rezepte, diese lecker umzusetzen.
Ob Plastikverpackungen, Transportwege, Verarbeitung, biologischer Anbau oder effiziente Lebensmittel: Kaum jemand weiß, wie relevant diese Faktoren bei der Ernährung sind. Hierzu erläutert der renommierte Wissenschaftler Dr. Kurt Schmidinger die wichtigen Zusammenhänge zwischen unserer Ernährung und dem Weltklima im ersten Teil des Buches.
Mobilitätswende
Gehe zu Fuß, nutze das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr. Wo das nicht möglich ist: bilde Fahrgemeinschaften, nutze Mitfahrgelegenheiten oder biete Deine Fahrt bei einer Plattform für Mitfahrgelegenheiten an. Vielleicht kannst Du auch auf das Auto verzichten und stattdessen ein Carsharing-Angebot nutzen?
Konsum reduzieren
Weg mit dem Black Friday - her mit dem Green Friday!
Brauchen wir wirklich noch diese Rabatt- und Konsumschlacht, die längst nicht mehr zeitgemäß ist? Auch angesichts der Tatsache, dass die meisten Produkte unter prekären Verhältnissen, Ausbeutung und fehlender Nachhaltigkeit hergestellt werden? Definitiv nicht!
In Zeiten der Klimakrise und notwendiger Klimagerechtigkeit brauchen wir keinen Tag, an dem sowieso schon zu billige Güter noch billiger werden, um damit ein Wachstum anzukurbeln, dass Reiche noch reicher und Arme noch ärmer macht.
Wie wäre es, wenn wir stattdessen einen grünen Freitag oder gar eine grüne Woche zelebrieren? Diese Zeit könnten wir nutzen, um zu schauen, welche Alternativen es zum wachstumsorientierten Konsum gibt. Wir könnten Sachen tauschen oder in Secondhand-Läden kaufen. Wir könnten an dem Tag aber auch Kleidung spenden, die wir nicht mehr brauchen. Und natürlich könnten wir uns an diesem Tag ganz bewusst Zeit für uns selbst oder unsere Freund*innen nehmen.
Beitrag: Social Media AG
Weitere Ideen
Auf diversen Seiten finden sich Tipps, um den eigenen CO2 Hand- und Fußabdruck zu reduzieren. Dort kann man sich inspirieren lassen. Hier einige Beispiele:
- 5 Tipps für einen größeren ökologischen Handabdruck im Alltag
- TAZ vom 14.11.2022: Ökologischer Handabdruck
- Umweltbundesamt: Klimaneutral leben im Alltag
- quarks: Klimaschutz: So kannst du selbst CO2 sparen
Bei allem eigenen Bemühen darf nicht vergessen werden, dass der wichtige Hebel zum Schutz des Klimas die öffentliche/politische Einflussnahme ist. Sprich mit Freunden, Verwandten, Kollegen über die Dringlichkeit der Reduktion von Treibhausgasen. Sprich auch Politiker an.