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Der rheinische Tagebau ist ein gewaltiges Loch in der Landschaft. Die drei Tagebaue Garzweiler, Hambach und Inden liegen grob in einem Gebiet zwischen Mönchengladbach, Aachen und Bonn. Die Auswirkungen des Tagebaus sind aber über dieses Gebiet hinaus zu spüren. Damit die Tagebau nicht mit Wasser volllaufen und die Hänge nicht abrutschen, wird das Grundwasser unter das Niveau des Tagebaus abgepumpt. Das Grundwasser bildet jedoch ein zusammenhängendes System, sodass die Auswirkungen der Grundwasserabsenkung - Sümpfung genannt - auch im Kreis Viersen deutlich zu spüren sind. Die Fließgewässer und Feuchtgebiete sind ohne Grundwasseranschluss. Würde das abgepumpte Grundwasser nicht wieder künstlich in die Feuchtgebiete und Fließgewässer eingeleitet werden, würden diese trocken fallen.
Solange der Tagebau fortgesetzt wird, muss der Tagebaubetreiber RWE Stützwasser in die Feuchtgebiete leiten. Nach Einstellung der Tagebauten soll die Sümpfung nach und nach reduziert werden, sodass der Grundwasserspiegel über einen Zeitraum mehrerer Jahrzehnte wieder ansteigen kann. Zeitgleich sollen aus dem Rhein und der Rur Wasser entnommen werden, das zur Befüllung der Tagebauen dient. Diese sollen in große Seen umgewandelt werden.
Und die Feuchtgebiete und Fließgewässer? Diese müssen weiterhin erst einmal gestützt werden. In mehreren offenen Briefen fordern wir, dass die Stützung der Feuchtgebiete und Fließgewässer Priorität gegenüber der Tagebaubefüllung haben muss. Zudem dürfen der Schutz der Feuchtgebiete und ein früherer Ausstieg aus dem Braunkohletagebau nicht gegeneinander ausgespielt werden.
In einem offenen Brief haben wir den Landrat Dr. Coenen und die Landespolitiker des Kreises Viersen dazu aufgerufen den Schutz der Feuchtgebiete und den Kohleausstieg nicht gegeneinander auszuspielen.
In einem Leserbrief an die Rheinische Post haben wir noch einmal nachdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht der frühere Kohleausstieg die Feuchtgebiete bedroht, sondern die aktuelle Gesetzeslage, die es RWE verbietet nach dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung weiterhin Sümpfungswasser in die Feuchtgebiete zu pumpen.
Die CDU Brüggen hat auf unseren Leserbrief, den wir auch an die politischen Akteure im Kreis verschickt haben, geantwortet. In der Email des Pressesprechers Johannes Weiß wurde uns vorgeworfen, wir würden verkennen, wie sehr die Kreispolitiker und gerade auch die CDU sich für den Klimaschutz und Erhalt der Feuchtgebiete einsetze und unsere "Polemik" sei grundlos und unangebracht. Darauf haben wir mit einem Schreiben an Herrn Weiß reagiert, das wir hier gerne veröffentlichen.