Umweltpolitisches Roadmovie
"Walk for the Planet"
erschienen im Parents-Newsletter #36 (September 2023)
Dass junge Menschen an Lebensweise und Ansichten der älteren Generation heftige Kritik üben, das gab es schon bei den alten Griechen. Dass die Wirtschaftsweise der Altvorderen den Jungen jedoch die Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft nimmt, das ist neu. Eine Aktivistin:
"Ich finde es einfach krass, dass der Mensch kurz davorsteht, sich selbst auszurotten. Das finde ich schier unbegreiflich. Ich glaube, das hat noch keine Spezies vor uns geschafft. Und es müsste ja nicht sein. Es zeigt ja auch irgendwie, zu was wir imstande sind, und das finde ich sehr gruselig."
So gründen drei junge Menschen – Lisa, Luca und Merlin – in Freiburg eine Umweltinitiative, um die Klimakrise ins öffentliche Bewusstsein zu rufen. Die Bewegung entsteht zeitgleich zu "Fridays for Future" und trägt den Namen "Planet Earth Movement". Ein Jahr später macht sich "Planet Earth Movement" auf zum mehrmonatigen "Walk for the Planet".
Ein Jahr später macht sich "Planet Earth Movement" auf zum mehrmonatigen „Walk for the Planet". Es soll Schluss sein mit hätte, hätte, Fahrradkette, meint eine Aktivistin. "Geh einfach los und setz deine Ideen, Visionen, Wünsche, Gedanken in die Tat um." So viele Menschen wie möglich sind eingeladen, auch etappenweise, sich an dem Friedensmarsch zu beteiligen, den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu leben und zu zeigen.
Die Gruppe startet in Freiburg und gelangt in einer Fuß- und einer Fahrradgruppe (sie zieht Veranstaltungstechnik und Proviant) über Basel, Besancon, Chalon-sur-Saone, Lyon, Valence, Avignon und Nimes bis nach Montpellier und schließlich ans Mittelmeer. Die Aktivisti suchen den Kontakt mit der Bevölkerung und laden auf den berühmten Plätzen der großen französischen Städte zu einem bunten Programm ein: Vorträge und Workshops, Livemusik, Silent-Disco und Film. Die dafür benötigte Energie fangen tagsüber die selbst gebauten Solar-Lastenanhänger ein. Und es gibt veganes Essen für alle, selbst gekocht, aus geretteten Lebensmitteln.
In dem poetischen und anrührenden Film brennen Wälder, rauchen und dampfen Schornsteine, ziehen Wolken, türmen sich Müllberge, zwitschern Vögel, ist die Stimmung am Boden, zeigt sich ein Flussbett voller Trockenrisse und es findet sich der "Traumplatz mitten im Nirgendwo". Es geht um Klimaschutz, globale Ernährung und Mobilität, um individuelle und menschenrechtspolitische Verantwortung, um Zerstörung und Verbundenheit mit der Welt, um die Kräfte im gemeinsamen Handeln und darum, dass es nach außen und nach innen wirkt, wenn ich etwas ändere.
Der Regisseur Marco Keller ("Kahlschlag – Der Kampf um Brasiliens letzte Wälder", 2012; "AGROKALYPSE – Der Tag, an dem das Gensoja kam", 2016; "Rhythm & Resistance", 2022) ist Teil der Initiative. Er begleitet die Gruppe junger Menschen von Etappe zu Etappe. 2024 hat er den Dokumentarfilm fertiggestellt, die bundesweite Filmtour läuft (Details siehe Website).
Ein persönlicher, authentischer und wohltuend unaufgeregter Film. Auf betterplace.org könnt ihr die freie Filmproduktion finanziell unterstützen.
Trailer zum Film: www.youtube.com/watch?v=NjL3_gYgrzQ
Ihr wollt den Film bei euch vor Ort zeigen?
Super! Gerne auch mit Begleitprogramm eurer Wahl – alles Wissenswerte dazu findet ihr auf der Website. Einfach Kontakt aufnehmen:
Mail: vertrieb[at]coreoperation.de
Instagram: @walk.for.the.planet
Susanne Schlatter, P4F Freiburg