Am 30.08.2022 um 18:30 Uhr wird Christian Felber im Anna Katharina Pfarrheim einen Vortrag halten zum Thema: Resilient und zukunftsfähig wirtschaften – Chancen für Coesfelds Region. Der Referent, Christian Felber, ist ein international angesehener, freier Publizist, Hochschullehrer und Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie, die 2010 ins Leben gerufen wurde.
Es gibt nur begrenzt Plätze, daher bitten wir um eine Anmeldung. Das geht einfach per Mail an: kathrin.rick@ecogood.org oder über Eventbrite
Mitorganisator:innen dieses Vortrages sind u.a. Mitglieder von C4F, die sich mit anderen Coesfelder:innen zusammen der GWÖ-Regionalgruppe Münsterland angeschlossen haben, einer von vielen Regionalgruppen in Deutschland und Österreich. Sie wollen so zu einer Verbreitung und Umsetzung der Idee der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) in vielen Bereichen Coesfelds beitragen.
Die Wirtschaft ist vor die verschiedensten Herausforderungen gestellt: Fachkräftemangel, Lieferengpässe, Inflation… Es ist viel von einer notwendigen Transformation die Rede, um in Zukunft gut aufgestellt zu sein – und gleichzeitig mangelt es noch an Bildern von Alternativen.
Die GWÖ ist für die engagierten Coesfelder:innen eine mögliche Form einer Neuausrichtung, weil sie einen 360 Grad Rundumblick einnimmt. Sie versteht sich als ein werteorientiertes Wirtschaftsmodell, das den Menschen und dessen Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt des Wirtschaftens stellt. Sie achtet die planetaren Grenzen und wird mit der GWÖ-Bilanz sowohl den CSR-Standards (Corporate Social Responsibility) gerecht als auch den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals).
Nachdem die Gruppe im letzten Jahr zwei Workshops organisieren konnte, einmal zu der Grundhaltung der GWÖ in der alten Landwirtschaftsschule in Billerbeck und dann zu ihrem wirtschaftlichen Ansatz, im Anna Katharina Pfarrheim, ist jetzt ihr Wunsch, eine größere Gruppe von Menschen zu erreichen.
Wir laden neben Zivilpersonen vor allem Unternehmer:innen rund um Coesfeld, Politik und Verwaltung ein. Es geht uns darum, mit ihnen einen Blick auf mögliche Veränderungen zu werfen und zu prüfen, wie weit die Ideen der GWÖ Lösungen für unsere Region bieten, zukunftsfähig aufgestellt zu sein
- Jens Keull -
Neben den Fragen der akuten Krisenbewältigung ist die bekannte Herausforderung, eine sozial verträgliche Veränderung zu initiieren, dabei ökonomisch möglichst sicher und ökologisch nachhaltig zu handeln. Das ist komplex und keine kleine Aufgabe.
Die Gruppe glaubt, dass das nur in Gemeinschaft von Privatengagement, unternehmerischem Handeln und mit Unterstützung durch Politik und Verwaltung geschafft werden kann.
Bildung in Schulen, die Auseinandersetzung mit der Ethik Gemeinwohl-orientierter Wirtschaft und ihren Werten gehört für uns ebenso dazu, wie die Belohnung oder Förderung von Gemeinwohl-orientiertem unternehmerischen Handeln durch die Politik.
- Kathrin Rick -
Ein gutes Beispiel kann der Kreis Höxter sein. Hier wurde auf Initiative eines Apothekers ein zweijähriges LEADER-Projekt mit Mitteln der Europäischen Union und des Landes NRW ins Leben gerufen, um die Idee des Gemeinwohls auf vielen Ebenen und in vielen Gruppen bekannt zu machen. Am Ende des Prozesses konnte man 2021 trotz des zwischenzeitlichen Lockdowns auf ein stolzes Ergebnis schauen:
3 Städte des Kreises sowie 10 Unternehmen haben die Gemeinwohl-Bilanz als Werkzeug ihrer Organisationsentwicklung genutzt. Es wurden Seminare und Projekttage an Schulen und Bildungseinrichtungen durchgeführt sowie Workshops für Bildungsreferent:innen veranstaltet. 1500 Bürger:innen haben einen Selbsttest gemacht und damit überprüft, wie weit ihr Handeln und ihre Haltung das Gemeinwohl im Fokus hat. Wer im Internet die „Gemeinwohl-Region Kreis Höxter“ sucht, kann tiefer eintauchen in das Thema.
Die Gemeinwohl-Ökonomie versteht sich nicht als ein fertiges Modell. Sie hat zum Ziel, sich in einem partizipativen, demokratischen und ergebnisoffen.
Es gibt nicht DIE eine Lösung für alle. Deshalb schätze ich die GWÖ: Sie bietet eine Basis und eine Haltung, die positive Energien bündelt, fördert und stärkt und so Entwicklungen möglich macht in eine gute Zukunft.
- Elke Wehling -
Mittlerweile sind mehr als 600 Unternehmen und Einrichtungen in Deutschland Gemeinwohl-bilanziert. Das sind viele kleinere Unternehmen, aber z.B. auch die Sparda Bank in München, der Sportartikelhersteller „Vaude“, die BKK ProVita, der Energielieferant „Polarstern GmbH“, Handwerksunternehmen etc. …
Die Coesfelder GWÖ-Gruppe freut sich am 30.08.2022 auf eine spannende Auseinandersetzung mit dem prominenten Gast. Dank der Förderung ist die Veranstaltung kostenfrei und offen für alle Interessierten.
Es gibt nur begrenzt Plätze, daher bitten wir um eine Anmeldung. Das geht einfach per Mail an: kathrin.rick@ecogood.org oder über Eventbrite