Ich heiße Ingrid Stinshoff und gehöre nicht nur zur Pommes Connection, sondern auch zu Coesfeld for Future. Deshalb freue ich mich, dass ihr heute hier mit uns für den Klimaschutz demonstriert!
Gerade haben wir den Song „Deine Schuld“ von den „Ärzten“ gemeinsam gesungen und ich muss zugeben, dass ich bei den Worten „Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist…“ immer ein schlechtes Gewissen bekomme. Ich habe mich viele Jahre nicht wirklich um den Klimaschutz gekümmert, habe gedacht, es reicht, wenn ich die „GRÜNEN“ wähle und die müssten sich dann darum kümmern.
Aufgerüttelt von der Bewegung „Fridays for future“ habe ich nachgedacht, womit ich persönlich zur Erhöhung der CO2-Bilanz beitrage: Autofahren, Kleidung, Smartphone, Nahrung…, also irgendwie durch alles, was ich so täglich mache oder nutze! Erschreckend und deprimierend! Wie soll ich das denn alles ändern? Muss ich das überhaupt? Ist mein Beitrag wirklich wichtig?
Die „Eisbärbande“ trägt auf Plakaten Karikaturen mit, die ein paar Reaktionsmöglichkeiten auf diese Krise aufzeigen.
Da ist ein Eisbär, der sich denkt, wenn es zu warm für Schnee und Eis ist, werde ich einfach Braunbär! Anpassung ist die Lösung! Ich habe auch von vielen Menschen gehört, dass so ein trockener, heißer Sommer in den Ferien doch toll ist. Aber wenn ich dann wieder die Bilder von den vertrockneten Feldern vor Augen habe, die Kühe, die kein Gras mehr fressen konnten, die Berkel, die so wenig Wasser führte, dass die Enten in ihr zu Fuß gehen mussten, schwindet meine Zuversicht, dass wir mit dem Klimawandel bei uns gut leben können. Von anderen Regionen auf der Erde will ich da gar nicht erst sprechen.
Dann seht ihr einen Bären, der siegesgewiss auf einer Scholle steht und sagt:“ Die schmilzt nicht! Die ist aus Mikroplastik!“ Der steht für die Menschen, die glauben, dass wir alle Probleme mit Technik lösen können. So kann man z.B. riesige Absauganlagen bauen und das CO2 aus der Luft filtern. So etwas wird in Island schon erprobt. Es kostet allerdings ganz viel Energie, so einen „Staubsauger“ zu betreiben, und wenn ihr mal hochschaut, wie viel Luft allein über Coesfeld ist, könnt ihr euch sicher vorstellen, wie viele „Sauger“ wir weltweit bräuchten! Dabei gibt es längst Helfer, die das CO2 aus der Luft filtern: Es sind unsere Bäume, die Moore, die Ozeane! Wir müssen unsere Natur schützen, Bäume pflanzen, statt sie zu verheizen! Dann brauchen wir auch keine CO2-Sauger auf der ganzen Welt!
Und dort stehen 2 Bären, die haben den Abflug zum Mars verpasst. Sie stehen für die Menschen, die daran glauben, dass wir eines Tages einen anderen Planeten besiedeln können. Für mich ist das keine schöne Vision! Ich möchte mich für die Bewahrung unserer Erde einsetzen, weil ich gerne hier lebe!
Ich habe begriffen, dass wir nicht unser ganzes Leben von heute auf morgen umkrempeln können, aber Schritt für Schritt kann man damit beginnen! Je mehr Leute mitmachen, desto wirksamer werden die Maßnahmen. Das ist allerdings viel einfacher in einer Gemeinschaft, wie wir es bei C4F versuchen. So konnte ich z.B. das anfänglich lähmende Gefühl der Machtlosigkeit überwinden. Es macht wirklich Spaß, zusammen Ideen zu entwickeln und neue Wege zu erproben.
Es bleibt wichtig, unsere Vorstellungen und Forderungen in die Öffentlichkeit zu bringen! Nur so können wir die Politiker unterstützen, die etwas verändern wollen. Sie können es nur bei sichtbarem Rückhalt in der Bevölkerung schaffen!!
Und schließlich möchte ich auch für die Unterstützung von Unternehmen werben, die sich auf den Weg zu nachhaltigem Wirtschaften gemacht haben, bevor sie gesetzlich dazu verpflichtet sind. Sie sind es, die zeigen, dass Veränderungen auch in der Wirtschaft möglich sind!
Lasst uns gemeinsam an einer besseren Zukunft arbeiten und jeden gelungenen Schritt in diese Richtung feiern!!