Hallo, alle zusammen! "Zusammen" - dieses Wort ist mir heute besonders wichtig, denn zusammen können wir viel bewegen!
Ich bin Christa Erdmann, wohne seit gut 40 Jahren in Coesfeld und arbeite seit 3 Jahren in der Buddelgruppe in Lette mit. Seit einem Jahr schreibe ich zusammen mit anderen auch für den Blog "Wissen macht Klima". Und jetzt soll ich hier die Großeltern-Perspektive vertreten in diesem Mehr-Generationen Projekt.
Weil ich mich freue, heute zusammen mit euch hier zu stehen, habe ich euch etwas mitgebracht: Jetzt sagt ihr sicher: och, das kennen wir ja längst. Stimmt.
Wer kennt dieses Bild nicht: Die Erde als leuchtende blauschimmernde Kugel vor der Finsternis des Weltalls. Aber habt ihr das schon bemerkt? Vom Mond geht der Blick zurück auf die Erde.
Ist das nicht seltsam? Die Menschen, die den Mond erforschen wollten, entdeckten die Erde. Vorher hatte noch nie jemand von außen auf die Erde geblickt. Als Kind konnte ich dieses Bild nicht kennen. Inzwischen ist dies Bild, unendlich oft geteilt, kopiert, verfremdet und vervielfacht, zum Symbol einer Zeitenwende geworden - die meiner Generation, der Großeltern.
Das Bild löste bei allen, die es zum ersten Mal sahen, ein Erstaunen aus: So also sieht unser Heimatplanet aus! So schön! Diese blau-schimmernde Kugel, so einzigartig im Weltraum! Und doch so zerbrechlich und zart. Und er wirkt so lebendig!
Ja tatsächlich, unsere Erde lebt, sie ist kein unbelebter Stein im Weltall, sondern ein sich selbst erhaltendes System, das sich verhält wie ein lebender Organismus. So sagte es der britische Naturforscher James Lovelock.
Und was tun wir Menschen diesem lebenden, atmenden Organismus an, auf dem wir leben dürfen? Wir benehmen uns wie unverschämte Eindringlinge, die ohne den freundlichen Gastgeber zu fragen, das größte Stück auf dem Teller an sich reißen, und anschließend zum Dank noch das Wohnzimmer verwüsten.
"Macht euch die Erde untertan!" war gut 2 Jahrhunderte lang das Motto, nach dem wir gelebt haben. Das führt uns in den Abgrund. Wir müssen unser Motto umschreiben.
Der Mensch steht nicht im Mittelpunkt. Wir sind eingeflochten in das allumfassende Netz des Lebendigen, zusammen mit allen menschlichen und nicht-menschlichen Lebewesen, egal, ob klein oder groß. Blauwale, Eisbären, Hauskatzen, Spatzen, Schildkröten, Mücken, Regenwürmer, Mikroben und Pilze, Bäume, Blumen, schließlich Gemüse als unsere Nahrung. Und alle anderen. Und wir Menschen als Teil der Natur. Wenn wir der Erde Schaden zufügen, bekommen es alle zu spüren. Wenn wir sie bewahren und schützen, haben auch alle anderen etwas davon.
Ich schlage als Motto vor: "Bewahrt die Erde und ermöglicht Leben!"
Was sollen wir also tun? Alles, was wir können. Wichtig und gut ist das, was wir alle einzeln oder in unseren Familien tun. Aber Müll trennen und Plastik vermeiden kann nur ein Anfang sein. Wirklich voranbringen können uns die Netzwerke und das Zusammenarbeiten. Vieles geht nur gemeinsam, mit allen zusammen. Da ist das Wort vom Anfang wieder.
Auch im Kreis Coesfeld gibt es dafür schon ein paar gute Beispiele, Initiativen wie alle die " for Future"-Gruppen, aus denen hier das Foodsharing, die Buddelgruppe, die Solawi in Welte hervorgegangen sind, die Flüchtlingsinitiative, um nur ein paar zu nennen. Hier und heute stehen wir zusammen. Wie gut es tut, wenn man mit seinen Gedanken und Taten nicht alleine dasteht!
Lasst uns zusammen daran arbeiten, unseren blauen Planeten wieder zu heilen und unsere Erde zu einem freundlichen Ort zu machen. Zusammen können wir etwas verändern. Für mich ist Coesfeld vor allem durch euch zu einem freundlichen Ort geworden. Einem Ort, an dem wir Menschen finden, mit denen wir unsere Träume verwirklichen können. Dafür danke ich euch allen zusammen!