UN-General-Sekretär António Guterres - Umwelttag 2024

Guterres: Moment der Klima-Wahrheit

UN-General-Sekretär António Guterres

Zum Tag der Umwelt (05.06.2024) hat sich der UN-General-Sekretär António Guterres erneut mit einem eindringlichen Appell für mehr Klimaschutz an die Weltgemeinschaft gewandt.

Die Erderhitzung zeigt schon heute dramatische Folgen mit Hitzewellen, Stürmen, Überschwemmungen und Dürren. Die Emissionen steigen bisher weiter statt zu fallen. Bei gegenwärtigen Emissionen wäre das verbleibende Restbudget vor 2030 aufgebraucht. Um eine Chance auf die Einhaltung der 1,5 Gradgrenze zu erhalten müssten ab heute die Emissionen jährlich um 9 % fallen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die globale Jahresdurchschnittstemperatur in mindestens einem der nächsten fünf Jahre die 1,5-Grad-Grenze überschreitet, liegt bei 80 Prozent.

Secretary-General Delivers Address on Climate Action at American Museum of Natural HistoryWir haben es aber gerade noch in der Hand, die Erderhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Dafür müssen wir jetzt härter kämpfen als bisher. Der Kampf um 1,5 Grad wird in den 2020er Jahren gewonnen oder verloren. Jetzt – die nächsten 18 Monate sind entscheidend die Klimakrise zu begrenzen. Der Handlungsbedarf für wirtschaftlichen Wohlstand und nachhaltige Entwicklung ist beispiellos. Selbst wenn die Emissionen morgen Null erreichen, wird das Klimachaos laut einer aktuellen Studie bis 2050 immer noch mindestens 38 Billionen Dollar pro Jahr kosten. Jedes Warten treibt die Kosten für das kommende Klimachaos in die Höhe. Unterdessen streichen die Paten des Klimachaos – die fossile Brennstoffindustrie – Rekordgewinne ein und scheffeln Billionen an Subventionen, die vom Steuerzahler finanziert werden.

Wir haben, was wir brauchen, um uns zu retten. Ökosystem, die Kohlenstoff aus der Atmosphäre absorbieren – wenn wir sie schützen. Und wir haben die Technologien, die wir brauchen um Emissionen zu senken.

Secretary-General Delivers Address on Climate Action at American Museum of Natural HistoryWir müssen diejenigen in der fossilen Brennstoffindustrie direkt konfrontieren, die seit Jahrzehnten unermüdlichen Eifer gezeigt haben, den Fortschritt zu behindern. Milliarden von Dollar wurden ausgegeben, um die Wahrheit zu verdrehen, die Öffentlichkeit zu täuschen und Zweifel zu säen. Mit den Gewinnen der fossilen Industrien hätten wir die Chance die Transformation zu umzusetzen. Und die Finanzindustrie müssen dies unterstützen, aber keine fossilen Geschäftsmodele mehr. Das „Greenwashing“ der fossilen Industrien muss beendet werden. Für Fossile darf nicht mehr geworben werden.

Guterres: "Wir haben die Wahl: Wollen wir Kipppunkte für den Klimaschutz schaffen – oder auf Kipppunkte zusteuern, die zu einer Klimakatastrophe führen. Jetzt ist es an der Zeit, alles zu geben. Die Vereinten Nationen sind mit vollem Einsatz dabei – sie arbeiten daran, Vertrauen aufzubauen, Lösungen zu finden und die Zusammenarbeit anzuregen, die unsere Welt so dringend braucht. Wir, die Völker, gegen die Umweltverschmutzer und die Profiteure. Gemeinsam können wir gewinnen. Aber es ist an der Zeit, dass die Staats- und Regierungschefs entscheiden, auf wessen Seite sie stehen. Morgen ist es zu spät. Jetzt ist es an der Zeit, zu mobilisieren, jetzt ist es an der Zeit, zu handeln, jetzt ist es an der Zeit, Ergebnisse zu erzielen."

 

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