Facilitators for Future
erschienen im Parents-Newsletter #33 (Mai 2024)
Ihr wollt euch voll auf euer Thema konzentrieren und schnell zu Entscheidungen kommen? Dann engagiert einfach die Facilitators for Future (FaFoFu). Was genau deren Arbeit ausmacht, darüber hat sich Jörg Weißenborn mit Ulrike Stemmer aus Köln unterhalten, die im Kernteam der FaFoFu aktiv ist.
Frage: Liebe Ulrike, erst mal ganz allgemein: Was kann ich mir unter einem "Facilitator" vorstellen?
Antwort: Ich übersetze das Wort "Facilitation" gern mit Begleitung und Ermöglichung. Wir begleiten Teams und Gruppen durch unterschiedliche Prozesse – nicht nur mittels Moderation, sondern ganzheitlich. Das heißt, wir überlegen uns im Vorfeld, welche Methoden gut geeignet sind, planen den zeitlichen Ablauf und sorgen dafür, dass dieser Rahmen auch eingehalten wird. Die Menschen, die wir facilitieren, können sich dadurch komplett auf den Austausch und die Arbeit untereinander fokussieren. Sie brauchen sich um nichts anderes kümmern. Das führt dazu, dass schneller Entscheidungen getroffen werden, Abstimmungen ohne Streit laufen und generell einfach mehr erarbeitet werden kann.
Wir arbeiten unabhängig und ergebnisoffen und sind dem Prozess, aber nicht dem Ergebnis verpflichtet. So können wir uns darauf konzentrieren, dass Ergebnisse erzielt werden und alle Beteiligten zu Wort kommen.
Frage: Wie seid ihr entstanden und was macht ihr konkret?
Antwort: Wir beschäftigen uns mit allen Themen, die sich um konstruktive Zusammenarbeit drehen und so "die Welt zu einem besseren Ort" machen. Wir haben uns 2019 gegründet, als wir uns die Frage stellten, wie wir die Klimagerechtigkeitsbewegung unterstützen können. Dies tun wir seitdem mit unseren Fähigkeiten und Erfahrungen rund um Kommunikation, Konflikte, Gruppenprozesse und Organisationsentwicklung.
Mittlerweile sind wir ein Netzwerk aus ca. 100 Menschen, die selbstständig oder angestellt als Organisationsentwickler* innen, Facilitator*innen, Moderator*innen, Coaches, Mediator*innen, Trainer*innen und Berater*innen arbeiten.
Wir begleiten euch mit unserem Know-how, wenn ihr:
- Moderation für ein Treffen, eine Besprechung, eine Konferenz, eine Versammlung oder eine Gruppendiskussion braucht
- Projekte plant
- Konflikte klären möchtet
- die Zusammenarbeit untereinander strukturieren wollt
- an euerm Selbstverständnis und Auftritt arbeiten wollt
- eure Kommunikation verbessern wollt
- Workshops mit breiter Beteiligung plant
Frage: Kannst du uns etwas über eure Organisationsstruktur erzählen? Also gibt es Ortsgruppen o. ä.? Und pflegt ihr Kooperationen?
Antwort: Wir sind über Deutschland, Österreich und die Schweiz verteilt und sehen uns daher leider alle viel zu selten. Für unsere Kommunikation nutzen wir einen Slack-Workspace, über den wir die Projekte verteilen und uns generell austauschen. Das funktioniert ziemlich gut – vor allem, nachdem sich im letzten Jahr einige Kolleg*innen als internes Projekt mit der Reorganisation unserer internen Kommunikation beschäftigt haben.
Frage: Facilitation ist ja ein weites Feld. Was waren aus deiner Sicht die bisher wichtigsten oder spannendsten Projekte?
Antwort: Ich kann da natürlich nur für mich sprechen, glaube aber, dass es meinen Kolleg*innen ähnlich geht: Wir finden all unsere Projekte wirklich spannend. Wenn verschiedene Menschen für eine Sache zusammenkommen, gibt es immer Dynamiken und unvorhergesehene Entwicklungen – und das ist einfach interessant. Wir alle lieben die Arbeit mit und an den Menschen und können uns daher sehr dafür begeistern.
Wir arbeiten in sehr unterschiedlichen Projekten, die nur schwer vergleichbar sind. Gerade unterstützen wir zum Beispiel die For-Future-Kongresse in der Planung und Durchführung oder helfen den Teachers und Omas for Future dabei, sich neu zu strukturieren.
Frage: Hattet ihr auch schon mit FFF und P4F zu tun?
Antwort: Mit euch Parents gab es schon mehrfach Gespräche, aber noch keine konkreten Projekte – lasst uns das mal ändern. Wir haben schon öfter mit den Students for Future und vielen FFF-Ortsgruppen gearbeitet.
Darüber hinaus gab es neben den oben schon erwähnten Projekten noch ein größeres Projekt in Düsseldorf zur Vernetzung der dortigen For-Future-Gruppen und wir unterstützen die Scientists for Future bei ihrem Projekt „Zukunftsbilder“. Und schließlich sind wir auf der Jungen Klimakonferenz auch immer mit einem Programmpunkt zu finden.
Frage: Wo seid ihr aktuell dran und was wünschst du dir für die nähere Zukunft?
Antwort: Für uns ist es etwas Besonderes, dass wir die Fähigkeiten, mit denen wir unser tägliches Brot verdienen, auch der Bewegung zur Verfügung stellen können und daher freuen wir uns über immer neue Anfragen. Spannt uns also gerne ein – wir haben Lust auf die Zusammenarbeit!
Bei uns intern gibt es natürlich auch immer genug zu tun: Wir arbeiten konstant daran, wie wir uns besser abstimmen und organisieren können und versuchen, nach außen noch sichtbarer zu werden. Wie in all diesen Gruppen ist das gar nicht so einfach, weil wir in unseren Aktivitäten und unserem generellen (Arbeits-)alltag sehr eingespannt sind. Wir kennen die Aufgaben, für die wir häufig engagiert werden, selbst ziemlich gut.
Frage: Wie kann man mit euch in Kontakt treten?
Antwort: Ihr könnt euch mit eurem Anliegen einfach per Mail an post[at]facilitatorsforfuture.org wenden. Wir melden uns dann und klären, was wir für euch tun können. Im Anschluss besprechen wir uns in der Slack-Gruppe, wer am besten zu euch und eurer Anfrage passt und starten dann in die gemeinsame Arbeit.
Mehr zu uns und unserer Arbeit findet ihr auch auf unserer Website: facilitatorsforfuture.org
Wir freuen uns, wenn wir euer Engagement begleiten können!