Demo für Klimaschutz und Wassergerechtigkeit in der Lausitz

Pressemitteilung Parents for Future Germany vom 13.06.2023

Demo für Klimaschutz und Wassergerechtigkeit in der Lausitz

Am Sonntag, 25. Juni 2023, mobilisiert ein Klimaschutz-Bündnis (Fridays for Future, BUND Brandenburg und Sachsen, BUNDjugend, GRÜNE LIGA, Alle Dörfer bleiben, Greenpeace, Beyond Fossil Fuels und Parents for Future Germany) zur Demonstration an den Lausitzer Tagebau Welzow in Brandenburg an der Grenze zu Sachsen.

Das Bündnis fordert:

  • Einen bundesweiten Kohleausstieg mit einem 1,5-Grad-kompatiblen Abschaltpfad bis spätestens 2030, bei dem die Restfördermenge auf maximal 205 Mio. t Kohle aus der Lausitz beschränkt wird.
  • Eine dezentrale Energiewende in der Lausitz, die den Bürger*innen vor Ort zugutekommt und nicht die Monolpolstellung eines einzelnen Konzerns weiter erhält.
  • Einen sozial gerechten Strukturwandel, von dem die Menschen in der Region profitieren und echte Perspektiven für diese. Dazu gehören faire Lösungen für die Arbeitskräfte in den Kohlekraftwerken und die Schaffung nachhaltiger und zukunftsfähiger Arbeitsplätze.
  • Eine Überarbeitung der Pläne für die Tagebaue Nochten und Welzow-Süd, durch die der Tagebau mehr Abstand zu bewohnten Orten einhält und künftige Restseen verkleinert werden, um wertvolles Wasser zu sparen.
  • Eine insolvenzfeste Sicherung von Betriebsgewinnen / finanziellen Rückstellungen der LEAG zur vollständigen Deckung der bergbaubedingten und verursachten Folgekosten.
  • Mitspracherechte für Sorb*innen im Strukturwandel und im Umgang mit den Tagebauflächen.

Im Unterschied zur letzten Demonstration für den Ost-Kohleausstieg am Tagebau Nochten (Sachsen) liegt diesmal der Fokus auch auf dem Thema Wasser. In den letzten Jahren haben sich die Probleme rund ums Wasser in der Lausitz dramatisch verschärft. Ursachen sind unter anderem der Kohleabbau und, auch dadurch befeuert, die Klimakrise. Folgen von beidem lassen sich immer weniger ignorieren.

In und um die Tagebaue wird in großem Stil das Grundwasser hochgepumpt und abgeleitet, in den Kühltürmen der Kraftwerke wird ein Teil des Wassers verdampft. Der Wiederanstieg des Grundwassers braucht seine Zeit und aus den bereits stillgelegten – und noch stillzulegenden – Tagebauen schwemmt Sulfat und Eisenocker in die Gewässer. Und zuletzt erhöhen die in gewissem Maße zwangsweise entstehenden Tagebauseen die Verdunstung der Landschaft. Dies ist eine Ewigkeitslast für die Lausitz – vor dem Hintergrund der schnell fortschreitenden Klimakrise.

„Nicht der Kohleausstieg, sondern Kohleabbau und Klimakrise sind verantwortlich für den Wassermangel in der Lausitz, der überwunden werden muss! Durch einen früheren Kohleausstieg, wie wir ihn fordern, muss man sich den Folgen des Kohleabbaus nur früher stellen. Dabei verschlimmert der fortlaufende Kohleabbau die aktuelle und dauerhafte Wasserknappheit in der Lausitz jeden Tag“, so Louise Hummel Schröter von Parents for Future Dresden.

Es sind enorme zusammenhängende Herausforderungen zu bewältigen, bis die größten Wunden des Kohleabbaus in der Lausitz verheilt sind: Energiewende, Kohleausstieg, Strukturwandel, Sicherung und Renaturierung der Folgelandschaften, Regeneration des Wasserhaushalts. Dabei müssen die LEAG und ihre Akteure, die in besonderem Maße vom Kohleabbau profitiert haben, angemessen beteiligt werden. Was ein angemessener Beitrag ist, muss unabhängig ermittelt werden, mahnt Parents for Future Germany.

Bereits jetzt entstehen für die Allgemeinheit erhebliche Kosten für Untersuchungen und Maßnahmen zur Wasserversorgung der Lausitz und anderer Orte am weiteren Verlauf der bergbaubetroffenen Gewässer. Letztendlich gehört all dies neben Klimaschäden auch noch zum wahren Preis der Kohle dazu. Die LEAG muss ihre Planungen anpassen, um zu große Restseen zu vermeiden – auch wenn Flutungen zu den für das Unternehmen günstigsten Wegen der Renaturierung und Sicherung der Folgelandschaften gehören.

„Wir sind am Sonntag mit den Bündnispartnern am Tagebau Welzow beispielhaft für alle Tagebaue in der Lausitz. Gerade Sachsen muss sein Tempo in der Energiewende erheblich erhöhen. Wir brauchen den schnellstmöglichen Kohleausstieg für den Klimaschutz – und um die Entwässerung der Lausitz zu stoppen sowie weitere Wassermangel-Ewigkeitslasten zu verhindern. Eine Frage der Gerechtigkeit, insbesondere für kommende Generationen“, so Hummel-Schröter.

Weitere Informationen:

Freie Bilder für die Berichterstattung zur Demo sind am 25.6. im Laufe der Demo hier zu finden: https://www.dropbox.com/sh/ia7xf1bcr6q6k3x/AAAeQCLLY1NtIa3ObNX_IJk1a?dl=0

Parents for Future Germany
Presse AG
Louise Hummel-Schröter
+49 176 4207 8666
presse@parentsforfuture.de
http://www.parentsforfuture.de

 

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