ONBOARDING (TEIL 2) - NEUE PARENTS OPTIMAL WILLKOMMEN HEISSEN UND IN DIE ORTSGRUPPE EINBINDEN
erschienen im Parents-Newsletter #21 (September 2022)
Im ersten Teil unseres Onboarding-Beitrags (Newsletter #20, Juli 2022) gaben wir Euch zahlreiche Tipps, wie Ihr mehr Unterstützer*innen für Eure Ortsgruppe (OG) finden könnt. Doch was, wenn diese Menschen schon nach wenigen Wochen kein Interesse mehr zeigen? Im 2. Teil kommen nachfolgend ein paar Tipps, wie dies vielleicht verhindert werden kann.
Im besten Fall hat die OG feste Willkommens-Menschen, die das Onboarding vornehmen. Dabei ist es wichtig, dass diese sich für das erste Gespräch Zeit nehmen (ca. 30 Minuten). Vielleicht gibt es bei größeren OGs auch eine Übersicht über die Struktur, die Ihr für eine erste Orientierung vorab zusenden könnt.
Das erste Gespräch könnte z. B. Folgendes beinhalten:
- Wie bist Du auf uns aufmerksam geworden?
- Was möchtest Du über Dich erzählen? (Stadtteil, Beruf, Fähigkeiten, Interessen, wie viel Zeit möchtest Du aufbringen?)
- Vorstellung der Gruppe und der Aufgaben, die es gibt (ggf. auch die Aufgaben auf Bundesebene)
- Spricht Dich davon etwas besonders an? Möchtest Du auf der Straße mit Menschen arbeiten oder eher redaktionell und eigenständig bzw. in einer Arbeitsgruppe von zu Hause aus?
- Welche Fähigkeiten, Talente, Interessen möchtest Du einbringen? Ggf. Dinge, die Du gerade NICHT in Deinem Beruf machst? Als Ausgleich!
- Hast Du Zeit, am nächsten Treffen teilzunehmen, um schon mal die ersten Menschen von uns kennenzulernen?
- Wichtiger Hinweis zum Abschluss: „Bitte mache nur so viel wie Du magst; nur das, was Dir Spaß macht und guttut; stelle sicher, dass Du Deine übrigen Pflichten (Familie, Partner, Freunde, Beruf, Hobbys, Gesundheit) nicht vernachlässigst!“
- Angebot, für Fragen auch künftig als Ansprechpartner* in zur Verfügung zu stehen
Abschließend:
- Zuordnung zu einer ggf. bestehenden AG, einer konkreten Aktion und/oder Aufgabe
- Einladungslink zum nächsten Treffen versenden
- über die nächsten Termine informieren
Zwischen dem Gespräch und dem ersten Treffen/der nächsten Aktion sollte nicht allzu viel Zeit vergehen. Dann unbedingt genug Zeit für Neue einplanen, damit diese sich vorstellen können und so ein schöner persönlicher Kontakt entsteht. Ziel des ersten Treffens sollte sein, Neue frühzeitig einzubinden und mit ihnen zusammen eine geeignete Aufgabe zu finden.
Es kann passieren, dass die vielen Informationen bei Neuen zu einem Gefühl der Überforderung oder Überfrachtung führen. Hier kann der Hinweis helfen, dass nicht zwingend alle Informationen für jede/n wichtig sein müssen. WICHTIG sind allerdings klare Strukturen. Auch sollten Treffen einem guten Zeitplan folgen und eine/n „Timekeeper*in“ haben. Neue Parents bringen Zeit mit, die sie vorher anders nutzen konnten, und wir alle wissen, wie wertvoll diese Zeit ist. Achtet auf verfügbare Ansprechpartner* innen und Kontinuität bei der Beteiligung neuer Parents. Hört neuen Parents gut zu, sie bringen frische Ideen mit und haben oft einen anderen Blickwinkel auf die Dinge.
Für alle Parents und Ortsgruppen ist es wichtig, dass das Soziale nicht zu kurz kommt. Unsere Arbeit soll Spaß machen und nicht zur Belastung werden. Wertschätzung, Spaß und ein gutes Gemeinschaftsgefühl halten die Bewegung zusammen, inspirieren und geben Energie. Ein gutes Hilfsmittel ist z. B. ein „Nachhaltigkeitscafé“. Hier gibt es Zeit für Austausch über nachhaltige Themen und persönliche Alltagserfahrungen. So ein Café kann auch virtuell als Chatgruppe funktionieren.
Eine weitere Idee für Eure Ortsgruppe ist der „Wohlfühlmensch“ (als Funktion). Dieser schaut, ob Neue sich aufgehoben fühlen und dass der soziale Aspekt in der gesamten Ortsgruppe ausreichend Beachtung findet.
Alle genannten Aspekte beruhen auf unseren persönlichen Erfahrungen in Hamburg. Hoffentlich habt Ihr ein paar neue Ideen für Euch entdeckt. „Einfach machen!“ ist unsere Stärke als Graswurzelbewegung – ein Leitspruch, der sich in unserer Ortsgruppe sehr bewährt hat!