Liebe Autofahrer*innen,
vielleicht hatten Sie an Ihrer Windschutzscheibe einen Flyer von uns hängen, der Sie auf diese Webseite geführt hat. Gerne möchten wir Ihnen hier mitteilen, warum es uns wichtig ist, Sie auf diese Weise ganz direkt zu erreichen.
"Es ist nicht Volker Wissing, der die Klimaziele im Verkehr nicht erreicht. Es sind die Bürgerinnen und Bürger, die die Klimaziele nicht erreichen, weil die Menschen eben mobil sein wollen..." sagte der FDP-Chef und Bundesfinanzminister Christian Linder.
Wir glauben nicht, dass Christian Linder damit Recht hat. Der Verkehrssektor fehlt die Klimaziele massiv und der Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist damit mit verantwortlich. Kostengünstige Maßnahmen, die einen positiven Klimaeffekt aufweisen, sind leicht und schnell umzusetzen: zuvorderst ist ein generelles Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen zu nennen.
Wir glauben aber auch, dass nicht alle Verantwortung auf die Politik geschoben werden kann. Nur weil das FDP-geführte – wie auch das ehemals CDU-geführte – Bundesverkehrsministerium lieber den Verbrennungsmotor als das Klima schützt, müssen wir als Verkehrsteilnehmer uns dem nicht anschließen. Wir haben die Möglichkeit, bei jedem Weg zu überlegen, ob wir ihn wirklich mit dem Auto zurücklegen müssen. Müssen wir sonntags mit dem Auto zum Bäcker oder können wir nicht auch das Fahrrad nehmen?
Laut Umweltbundesamt stießen im Jahr 2017 neu verkaufte PKW im Durchschnitt 127,1g Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer aus. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen durch Autos, so meldete das Amt, sind seit 2010 ansteigend. 127g CO2 mag nicht nach viel klingen, aber der Sachverständigenrat für Umweltfragen hat für Deutschland ein CO2-Restbudget von 2,0 Gt Co2 berechnet, wenn der deutsche Beitrag zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze mit 67% Wahrscheinlichkeit eingehalten werden soll. Diese 2 Milliarden Tonnen sind aller Wahrscheinlichkeit 2027 aufgebraucht. Jeder gefahrene Kilometer trägt zu einer Steigerung der CO2-Emissionen bei und dazu, dass das CO2-Restbudget weiter aufgebraucht wird.
Die Politik muss den Rahmen schaffen, der er erlaubt, dass wir auch ohne Auto mobil sein können. Aber letztlich liegt es auch an uns, ob wir bereit sind auf das Auto zu verzichten. Versuchen Sie es doch einmal selbst und greifen Sie bei Ihrer nächsten innerstädtischen Tour zum Fahrrad statt zum Auto. Sie haben kein Fahrrad oder es regnet? Der öffentliche Nahverkehr steht auch zu Ihrer Verfügung.
Uns ist klar, dass weder die Radfahrwege noch der öffentliche Nahverkehr optimal ausgebaut sind. Aber was wäre ein besseres Argument für einen forcierten Ausbau der Radwege und des öffentlichen Nahverkehrs als viele Menschen, die beides nutzen?
Lassen Sie uns jetzt gemeinsam an der Mobilitätswende arbeiten, damit wir nicht gemeinsam mit Vollgas in die Klimahölle rasen.