Kidical Mass für bessere Radwege

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1. Bornheimer Kidical Mass: Für sicheres Radfahren von Kindern und Jugendlichen

BegrüßungAm Sonntag, den 30.6.24 um 15 Uhr trafen wir uns am Alexander von Humboldt-Gymnasium (AvH) zur ersten Bornheimer Kidical Mass, die wir auf Anregung der Lehrerin Julia Schmitt von der Europaschule Bornheim zusammen mit „KlikKS - Klimaschutz in kleinen Kommunen und Stadtteilen“ und dem ADFC organisiert haben. Rund 180 Teilnehmende, davon ca. 60 Kids und Jugendliche, fanden sich ein, um die knapp 10 Kilometer lange Strecke von Bornheim über die Rheindörfer wieder zurück zum Bornheimer Rathaus zu radeln. Fahrräder wurden mit Deko, Luftballons und Schildern geschmückt, dann ging es auch schon ohne viele Vorworte los. Das Wetter spielte mit, statt angekündigtem Regen gab es sogar ein paar Sonnenstrahlen. Beeindruckend war die richtig lange Räder-Kolonne, die in Bornheim für Aufmerksamkeit sorgte. Für diesen langen Treck, den man als Mitfahrer:in erst in den Kurven oder bergab so richtig wahrnehmen und bestaunen konnte, musste der Autoverkehr warten. An diesem einen Tag hatten die Radelnden unter Begleitung der Polizei einfach mal Vorfahrt. Dafür haben wir uns aber durch freundliches Winken bei den Autofahrenden bedankt, was von diesen auch erwidert wurde. So war für eine prima Stimmung gesorgt. Aufmunternde Sprüche mit dem Megafon inclusive guter Wünsche für den Sonntag für alle Passanten trugen zusätzlich dazu bei.

PetitionsübergabeFür die Kinder wurde natürlich auf ein passendes Tempo geachtet, und die Strecke war auch für die Kleinen gut zu meistern. Angekommen am Bornheimer Rathaus wurde die Petition mit einem unsere Forderungen zusammenfassenden Plakat an den Bürgermeister Christoph Becker übergeben, der auch mit seinem Rad dabei war. Er nahm die Petition dankend entgegen und hat dann noch einige Erläuterungen zur Arbeit der Stadt abgegeben. Natürlich waren auch Bornheimer Politiker:innen da. Zum Schluss gab es noch unsere selbstgebackenen Fahrradkekse als kleine Stärkung für alle, die mitgefahren waren. Und zur Freude von Groß und Klein kam dann auch noch der Eiswagen vorbei.

KindergruppeImmer wieder kam es unter den Teilnehmenden zum Austausch darüber, welche Strecken von den Kindern und Jugendlichen gefahren werden und wo diese Strecken fahrrad-unsicher sind. Denn darum ging es uns bei dieser Radtour: Wir wollen darauf hinweisen, dass bessere und sichere Radwege zu den Schulen und anderen wichtigen Einrichtungen (Schwimmbad, Musikschule…) dringend erforderlich sind. In einer auch landwirtschaftlich geprägten Region ist das Fahrrad als Verkehrsmittel schon für Kinder und Jugendliche wichtig, um nicht nur von ÖPNV und Elterntaxi abhängig zu sein, sondern Selbständigkeit in der Mobilität zu erlangen. Dass alle Kinder Radfahren können, ist uns als Gesellschaft so wichtig, dass wir kostbare Schulstunden dafür bereitstellen. Denn Radeln ist gesund, erhöht die Selbständigkeit der Kinder, ist umwelt- und klimafreundlich und macht auch noch Spaß, zum Beispiel als gemeinsamer Familienausflug auf der Apfelroute. Wenn es aber darum geht, sicher mit dem Rad zu den Schulen, ins Schwimmbad oder zur Musikschule zu gelangen, wird es in Schlechter WegBornheim schwierig. So sagt Sophie (10 Jahre) von der Nikolausschule: „Ich würde nach meiner bestandenen Radfahrprüfung so gerne mit dem Rad zur Schule fahren, aber ich traue mich nicht über den Heerweg zu fahren, weil die Straße so viele Schlaglöcher hat, die ich umfahren müsste und die Autos so schnell ohne Rücksicht an mir vorbeifahren.“ Das, was in der Schule gut gedacht ist und die Kinder so stolz macht, wird dann schwer im Alltag umsetzbar. Julia Schmitt bestätigt: "Ich pendle täglich mit dem Fahrrad und erlebe regelmäßig gefährliche Situationen im Straßenverkehr, die auch viele Schülerinnen und Schüler betreffen. Mit der Initiative Kidical Mass möchte ich auf die dringende Notwendigkeit sicherer Radwege von den Rheindörfern nach Bornheim aufmerksam machen und die Sicherheit für alle Radfahrenden verbessern." Schließlich ist es wichtig, unseren Kindern und Jugendlichen früh die Nutzung des Rades als unabhängiges Verkehrsmittel schmackhaft zu machen. Hier ist es wichtige Aufgabe der Stadt, für sichere Radverbindungen zu sorgen. Ganz grundsätzlich geht es natürlich auch um eine Mobilitätswende zum Schutz des Klimas, die wir nur schaffen können, wenn wir Kinder und Jugendliche zum Radfahren ermutigen. Als Eltern wissen wir um diese doppelte Verantwortung: für die Sicherheit unserer Kinder im Verkehr wie auch für eine durch Klimaschutz gesicherte Lebenswelt.

RadkolonneWährend unserer Radtour wurde immer wieder auch die Bitte laut, doch eine nächste Kidical Mass zu veranstalten. Verschiedene Streckenvorschläge wurden gemacht, denn es gibt noch viele Radwege, die verbessert werden müssten. Gerne haben wir diese Anregungen aufgenommen und werden natürlich rechtzeitig vorher veröffentlichen, wann und wo wir wieder zu einer gemeinsamen Tour starten wollen.

Einige O-Töne zur Aktion konnte man in den Zeitungsartikeln nachlesen. Von den drei Hauptakteuren Angela Austermann (P4F), Torsten Drey (KlikKS) und Rainer Berns (ADFC) und den dahinterstehenden Organisationen bleibt nur zu sagen: Danke, dass ihr so zahlreich dabei wart und wir mit euch in super Stimmung von Anfang bis zum Schluss unser gemeinsames Anliegen sichtbar machen konnten.

An der Petition haben sich übrigens rund 880 Bornheimer:innen und insgesamt über 1000 Menschen beteiligt – ein tolles Ergebnis. Gemeinsam machen wir sichtbar: Wir machen uns stark für sichere Radwege für unsere Kinder und Jugendlichen in Bornheim! Zur Petition gelangt ihr hier:  https://openpetition.de/!radverkehrbornheim

Unsere Fahrtstrecke:

Streckenverlauf

 

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