Glöckner soll über Sachstand berichten/ Stadt tritt Arbeitsgruppe Nahmobilität Hessen bei
GNZ 18.12.2021 (mab). Mit dem Anschlag ihrer „9,5 Thesen zum Radverkehr“ am Rathaus hatten die Gelnhäuser Ortsgruppen der „People for Future“ und des ADFC ihren Unmut über die Situation der Fahrradfahrer in der Barbarossastadt zum Ausdruck gebracht. Auch im Parlament wächst der Druck auf Bürgermeister Daniel Glöckner, den Verbesserungskatalog zu realisieren, den die Stadtverordneten im März beschlossen hatten. In ihrer jüngsten Sitzung votierten die Parlamentarier geschlossen für einen Antrag von BG und CDU, der den Magistrat auffordert, einen Bericht zum Stand der Umsetzungen abzugeben.
2020 hatten „People für Future“ und ADFC an sechs Terminen die Rad- und Schulwege in Gelnhausen befahren. Das Resultat: 80 konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit für Radler, die laut der Ortsgruppen kurzfristig umsetzbar sein sollen. Im März hatten die Stadtverordneten dann die Vorhaben beschlossen, die in einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen gebündelt worden waren. Demnach sollte der Magistrat den Katalog prüfen, Umsetzungsvorschläge erarbeiten und die erforderlichen Kosten errechnen. Die Ergebnisse sollten im Bauausschuss vorgestellt werden. Nach Gesprächen mit dem Bürgermeister und einem Ortstermin sei der Kontakt ins Stocken geraten, hatte die „People for Future“-Ortsgruppe am Reformationstag kritisiert. Zudem seien nur wenige der Verbesserungen umgesetzt worden.
Ungeduldig zeigen sich auch BG und CDU in ihrem gemeinsamen Antrag, der den Magistrat auffordert, einen entsprechenden Sachstandsbericht abzugeben. Ein gutes halbes Jahr nach Beschluss des Katalogs sei in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, dass sich in dieser Angelegenheit „nichts bewegt“. Zudem seien etliche per E-Mail an den Bürgermeister gerichtete Anfragen der Autoren des Katalogs im September und Oktober nicht beantwortet worden. Konkret soll Glöckner erläutern, welche Schritte bereits ausgeführt wurden, wann die noch ausstehenden Forderungen umgesetzt werden können und ob das Parlament die Realisierung beschleunigen kann.
Glöckner: Erste Vorhaben in Angriff genommen
Wie der Rathauschef auf Nachfrage der GNZ mitteilt, habe sich die Stadtverwaltung an vier Terminen mit den Vertretern der Interessensgruppen getroffen, einmal davon vor Ort am Bahnhof. Von den vorgeschlagenen Projekten seien indes einige aufgrund von Sicherheitsaspekten nicht umsetzbar. Weitere Vorschläge beträfen Landesstraßen, wodurch Behördengespräche, Anträge und in einigen Fällen auch Messungen erforderlich seien. Einige Punkte aus dem Katalog seien allerdings bereits realisiert worden, dabei gehe es um entsprechende Schilder, die bestellt worden seien, oder Bodenmarkierungen. Die Aufträge an externe Unternehmen konnten laut Glöckner jedoch erst nach der Freigabe des städtischen Haushalts im August erteilt werden. Diese hätten dann im vergangenen Herbst mit der Umsetzung begonnen. Die Stadtverordneten will der Bürgermeister zeitnah über die erfolgten Schritte und den Stand der Planungen in Kenntnis setzen.
Ein weiterer Bestandteil des einstimmig beschlossenen Antrags von BG und CDU war der Beitritt Gelnhausens zur Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Kommunen, Landkreisen, Hochschulen und Verkehrsbünden mit dem Ziel, den Fuß- und Radverkehr zu stärken und zu fördern.