Das Kosmos 2025 Festival Chemnitz - eine Eingabe zur umweltverträglichen Gestaltung
Chemnitz, 27.4.2025
Die Chemnitzer Agendagruppen sowie Parents for Future Chemnitz und Umgebung haben eine Eingabe an die Kosmos-Verantwortlichen aufgestellt, in der sie eine umweltverträgliche Ausgestaltung des Großereignisses anmahnen. Hintergrund sind die Schäden, die Kosmos 2024 am Naturreservat des Schloßteichs hinterlassen hat, wo über die Jahre seltene Arten wie Fledermäuse und der Haubentaucher heimisch wurden.
Kosmos 2024
Das Bild zeigt den Lageplan Kosmos 2024. Für Kosmos 2025 fordern wir, den Lageplan so aufzustellen, dass der Schlossteich samt Schlossteichinsel geschützt wird.
Die Eingabe für Kosmos 2025
Wohlwollende aber besorgte Chemnitzer:innen fordern ein naturverträgliches KOSMOS
Das KOSMOS Chemnitz ist ein großartiges und wichtiges Festival für gelebte Demokratie, Toleranz und den gesellschaftlichen Austausch über relevante lokale wie auch globale Themen für das Heute und Morgen. Neben der Gestaltung von sozialen und gesellschaftsbezogenen Aspekten, ist es für ein lebenswertes und zukunftsfähiges Chemnitz genauso unabdingbar, eine Entwicklung unter Achtung der natürlichen Lebensgrundlagen zu beschreiten und auch lokal dafür aktiv zu sein. Dies kann sich zum einen im Festival-Programm aber zum anderen auch im Leitbild des Festivals bzw. den daraus abgeleiteten umweltfreundlichen und naturverträglichen Maßnahmen widerspiegeln.
Allerdings blicken Natur- und Tierschützer:innen mit Sorge auf die nun sogar dreitägige dreitägige Veranstaltung an eben wieder dem selben Ort, der Schlossteichanlage. Deren Wahrnehmung zum KOSMOS 2024: Vögel beharrten in Panik, Fledermäuse zogen sich wochenlang zurück, Enten wurden gejagt. Negative Effekte durch die hohe Lärmbelastung während der Brut- und Aufzuchtzeit von verschiedenen Vogelarten wurden befürchtet. Die Vermüllung des Teiches, Verdichtung und Zerfurchung des Bodens waren sichtbar.
Vom Grunde her ist erfreulich, wenn angelegte Naturoasen mitten in der Stadt von Menschen zur Erholung und zum kulturellen Austausch genutzt werden. Der Kontakt mit der Natur unterstützt auch deren Wertschätzung. Es ist aber auch erfreulich, dass sich dann „Natur“ wieder einfindet, die ansonsten von der Stadt, wie auch von der Land- und Forstwirtschaft verdrängt wird. Folgerichtig wäre hier, eine Balance für Mensch und Natur zu finden – das KOSMOS 2024 war für diese Grünanlage trotz räumlicher Ausdehnung in umliegende Flächen aber einfach zu groß. Durch die Anziehungskraft des Kulturhauptstadtjahres sowie die nun tagelange Ausspielung wird für die diesjährige Ausgabe eine Überlastung der Grünanlage wie auch für deren Flora und Fauna befürchtet. Um dem zu begegnen, haben die Festival-Organisator:innen vielleicht bereits entsprechende Maßnahmen im Blick – falls nicht, oder ergänzend dazu, sollten folgende Schritte für ein naturverträglicheres KOSMOS umgesetzt werden:
- auf der Schlossteichinsel finden ausschließlich die „leisen Formate“ statt,
- die Bühnen werden in angrenzende Areale gelegt, wie bspw. den Uferpark, Hartmann-Platz, Konkordiapark,
- sensible Uferbereiche brauchen eine entsprechende Schutzzone mit Zäunen,
- das Awareness-Personal und die Öffentlichkeitsarbeit könnte auch auf den Umgang mit den Tieren und der Umwelt achten bzw. hinweisen,
- sollte das KOSMOS Chemnitz in den Folgejahren in der Dimension weiterverfolgt werden, sollte der Standort gewechselt werden (Brühl/Schillerplatz/Bahnhof schienen auch schön),
- es sollte eine generelle Diskussion zu ganzheitlich nachhaltigen Großveranstaltungen Groß-/veranstaltungen in Chemnitz organisiert werden (Follow up zu “inklusive Veranstaltungen“).
In der Hoffnung, dass das KOSMOS auch dieses Jahr Chemnitz und ihre Festivalbesucher:innen wieder bunter und freundlicher macht.
Viel Erfolg bei der Organisation und Durchführung.
Lokale Agenda Gruppe Ökologie/Wertewandel/Baumschutz
Parents For Future Chemnitz und Umgebung