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Donaumooskolumne 3
Man sägt nicht den Ast ab, auf dem man sitzt
Mit einem Kommentar aus dem Haus im Moos - Steffi Klatt & Matthias Müller:
Menschliche Eingriffe können Moore schädigen und sogar zerstören. Entwässerung und intensive Landwirtschaft lassen den Moorboden schwinden. Das schadet nicht nur vielen Tier- und Pflanzenarten. Intakte Moore speichern riesige Mengen CO2. Die Torfschicht ist ein wichtiger Wasserspeicher für Grundwasser und hält Hochwasser zurück. Schlimm genug, wenn diese Funktionen gestört werden. Auch andere negativen Folgen zeigen sich im Donaumoos: Regelmäßig müssen dort die Entwässerungsgräben mit hohem Aufwand vertieft werden. Durch die höher liegenden Straßendämme kann sich kalte Luft in den Feldern stauen, mit Frostschäden als Folge. Sogar landwirtschaftliche Trockenschäden können durch die Entwässerung entstehen, in einem Moor wohlgemerkt! Wenn diese Entwicklung so weitergeht, bleibt in wenigen Jahrzehnten vielerorts gar kein landwirtschaftlich nutzbarer Boden mehr übrig. Das wäre das Ende der Landwirtschaft. Welche Alternativen gibt es? Geforscht wird zum Beispiel an Saatgut, das gut mit der Feuchtigkeit zurechtkommt oder am Anbau von Schilf zur Energiegewinnung. Eine weitere Möglichkeit ist extensive Grünlandnutzung, die mehr Nässe verträgt. Im Donaumoos zeigt das beispielsweise das Wisent-Projekt am Haus im Moos. Die büffelartigen Tiere pflegen beim Grasen nebenbei noch die Landschaft.
Fotos: Axel Mölkner-Kappl