Bündnispartner vorgestellt: Together for Future

Sie wollen die Bewegung vor allem beim politischen Handeln unterstützen: Together for Future (TFF)

erschienen im Parents-Newsletter #19 (Juni 2022)

Jörg Weißenborn (P4F) hat mit Luzie Heidemann (TFF) gesprochen, die sich u. a. um die Vernetzung der For-Future-Gruppen kümmert – und auch schon in der Bundesdelegiertenkonferenz der Parents zu Gast war.

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Foto: Jana Legler

Frage: Wie ist TFF entstanden und was ist Euer Hauptziel?
Antwort: TFF ist ähnlich wie viele andere FF-Gruppen 2019 aus dem Gefühl heraus entstanden, dass auch die Erwachsenen mit auf die Straße müssen. Wir sind ein Team von Enthusiasten, die ihr fachliches Know-how und ihre Energie für wirksameren Klimaschutz einsetzen. Dabei steht für uns das politische Handeln im Vordergrund, nicht der persönliche Fußabdruck bzw. Treibhausgasverbrauch. Ziel ist es, so viele Menschen wie möglich zu motivieren und darin zu unterstützen, mit ihrem Klima-Engagement in Politik und Gesellschaft mehr zu bewirken. Konkret tun wir das z. B. mit Kampagnen, die sich vor allem an konservative Menschen richten, über die Vernetzung der FF-Gruppen oder den Schwarm for Future, der Menschen motiviert und qualifiziert, Klima-Krisengespräche mit Politiker*innen ihrer Wahlkreise zu führen. Und natürlich unterstützen wir Fridays for Future bei vielen ihrer Ziele, Forderungen und Projekte – wenn sie das wollen zum Beispiel durch die Klimastreik-Mobilisierung.

Frage: Du bist seit Ende 2020 bei TFF – was konkret sind Deine Aufgaben?
Antwort: Ich kümmere mich vor allem um die Vernetzung der FF-Gruppen. Das heißt, ich lade zu Vernetzungstreffen ein, organisiere Trainings, schaffe Plattformen für gemeinsames Wissen.

Frage: Welche Angebote für FF-Gruppen gibt es da zum Beispiel?
Antwort: Die FF-Bündnisseite liefert einen – noch unvollständigen – Überblick über FF-Gruppen auf Bundes- und lokaler Ebene. Wir haben eine Übersicht über Trainings, wo man sich direkt anmelden kann, einen noch in der Entwicklung befindlichen Wissensspeicher sowie einen „schwarmintelligenten“ Aktionskalender. Und schließlich informieren wir in unserem Info-Kanal auf Telegram über Neuigkeiten, Mitmachmöglichkeiten und Termine. Alle unsere Angebote und Plattformen sind jedoch nur das, was wir als gesamte Bewegung daraus machen. Deshalb: schickt uns Aktionstermine, meldet Eure Ortsgruppe an und informiert über Webinare unter kontakt[at]togetherforfuture.org.

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Foto: Jana Legler

Frage: Als 10-köpfiges „Teilzeit-Team“ setzt Ihr Euch bei TFF für Klimaschutz ein. Wie seht Ihr den Spagat zwischen haupt- und ehrenamtlicher Arbeit? Wie ist es, hauptamtlich für die Bewegung zu arbeiten?
Antwort: Ich engagiere mich seit 2019 als Klimaaktivistin in Berlin, vor allem bei Parents For Future. Wenn man mir damals gesagt hätte, dass ich heute meinen Lebensunterhalt mit Klimaaktivismus verdiene, hätte ich es nicht geglaubt. Ich empfinde das als großes Privileg, bin da aber auch keine Ausnahme. Zahlreiche FF-Gruppen, besonders Vereine, haben mittlerweile hauptamtliche Koordinator*innen – und die braucht es auch, wenn wir dauerhaft als Bewegung bestehen und wirkungsvoll bleiben wollen.

Frage: Wobei ehrenamtliche Aktivisti die Basis der Bewegung sind...
Antwort: Ganz klar, ohne sie ginge nichts. Sie können aber nur das leisten, was neben Job und Familie geht. Häufig kommt es zu Fluktuation, weil Menschen, die viel gemacht haben, plötzlich weg sind. Damit geht Wissen verloren. Auch Burnouts auf Grund von Überforderung sind ein großes Thema. Ich glaube, es muss ein Ziel der Bewegung sein, Menschen in der Bewegung auch eine Perspektive zu schaffen. Wenn es gelingt, mehr FF-Koordinationsstellen zu schaffen, täte das unserer Bewegung sicher gut. Wie bei anderen FF-Gruppen ist dies TFF durch das Einwerben von Stiftungsgeldern, Förderungen und Privatspenden gelungen.

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Foto: Jana Legler

Frage: Was war Dein schönstes und spannendstes Vernetzungsprojekt bisher?
Antwort: Da würde ich ganz aktuell den For-Future-Kongress nennen, der vom 6. bis 8. Mai mit mehr als 130 Aktivisti aus ganz Deutschland hier in Berlin stattfand. Nach all den zahllosen Online-Veranstaltungen der letzten zwei Jahre war es einfach wunderschön, sich endlich wieder live auszutauschen.

Frage: Wie fällt Dein Fazit aus?
Antwort: Wir haben viel positives Feedback bekommen, sind mit vollem Elan aus dem Kongress-Wochenende gegangen. Es liegt jetzt an uns allen, was wir aus den vielen Kontakten, Impulsen und Ideen des vergangenen Wochenendes machen; wie wir die Gruppen sowie die Bewegung als Ganzes weiter stärken. Auf jeden Fall soll es nicht der letzte Kongress gewesen sein.

Frage: Was wünschst Du Dir für die nähere Zukunft?
Antwort: Ich wünsche mir eine große Beteiligung an unserer neuen Trainingsreihe, die wir vorbereiten und mit der wir FF-Gruppen motivieren und qualifizieren wollen, neue Klima-Kooperationen zu schmieden (Anmeldung hier). Ich sehe das als große Chance, die noch zu selten genutzt wird. Denn nur gemeinsam mit anderen Gruppen, Vereinen und Organisationen – auch solchen, die bisher (noch) keinen Schwerpunkt aufs Klima legen – können wir richtig viel bewirken.

Kontaktmöglichkeit: kontakt[at]togetherforfuture.de

Fotos: Jana Legler
Beitrag: Newsletter AG

 

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