Positionspapier CH2emnitz: Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung
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Pressemitteilung
Wasserstoff verheizen wäre Kostenfalle
- Das Umweltinstitut und mehr als 200 Organisationen warnen über 7.000 Bürgermeister*innen in einem offenen Brief: Wasserstoff nicht verheizen!
- Klimabündnis Chemnitz veröffentlicht Positionspapier zu Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung, das auch dem Chemnitzer Oberbürgermeister und anderen öffentlichen Personen zugegangen ist
- Chemnitzer Klimabewegung fordert von der kommunalen Politik, dass für die Wärmeplanung in Chemnitz keine Wasserstoffgebiete ausgewiesen werden
Chemnitz, 26.03.2024 – In einem offenen Brief warnen über 200 Organisationen die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Deutschland davor, bei der kommunalen Wärmeplanung auf die Scheinlösung Wasserstoff zu setzen. Wasserstoff sei demnach keine ökologische und erst recht keine wirtschaftliche Alternative für Einzelgebäudeheizungen. Wenn jedoch auf Basis der Wärmeplanung weiter Erdgasheizungen eingebaut werden, in denen zukünftig Wasserstoff verbrannt werden könnte, sei dies am Ende eine Kostenfalle für Bürgerinnen und Bürger.
Die Chemnitzer Klimabewegung unterstreicht in einem eigenen Positionspapier zu diesem Thema diese Gefahr für die Stadt Chemnitz. Damit soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass auch der kommunale Energieversorger eins energie auf den Wasserstoff-Zug der Gaslobby aufspringen könnte, um länger vom Erdgasnetz profitieren zu können. Von der lokalen Politik fordert das Klimabündnis Chemnitz, dass für die Wärmeplanung in Chemnitz keine Wasserstoffgebiete ausgewiesen werden. Gleichzeitig solle eins energie auf dem Weg zur Klimaneutralität besser unterstützt werden. Das Positionspapier wurde dem Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze sowie weiteren Personen der politischen Öffentlichkeit in Chemnitz zugesendet.
„Heizen mit Wasserstoff ist wie Duschen mit Champagner: Er ist viel zu teuer, nur in zu geringen Mengen verfügbar, muss zum Großteil importiert werden und ist vorrangig nötig für die Chemie- und Stahlindustrie. Wasserstoff verheizen führt also zu astronomischen Energiepreisen. Neben Niedertemperatur-Wärmenetzen ist für eine sozial gerechte Wärmewende die direkte Elektrifizierung durch Wärmepumpen, möglichst in gedämmten Häusern, die langfristig günstigste Alternative.“, sagt Uwe Grüner von Parents for Future Chemnitz.
„Wir sehen die Gefahr, dass auch hier bei uns in Chemnitz für kurzfristige fossile Gewinne der langfristige Erfolg und die Akzeptanz der Wärmewende aufs Spiel gesetzt werden.“, sagt Toni Späth von Students for Future Chemnitz.
„Wasserstoff im Heizungskeller ist Verdummung und Ausnehmen der Kundinnen und Kunden. Statt diesen Irrweg zu beschreiten sollte eins energie, ähnlich zu ihrem Fotovoltaikprodukt, ihre Gaskunden mit einem Wärmepumpenprodukt versorgen.“, sagt Heike Silligmann von Parents for Future Chemnitz.
Weitere Informationen zum Thema:
Über das Klimabündnis Chemnitz
Das Klimabündnis Chemnitz ist eine starke Stimme für Klima- und Umweltschutz in Chemnitz und Umgebung. Zur offenen und informellen Interessengemeinschaft zählen verschiedene Chemnitzer Ortsgruppen, Initiativen und Vereine der Klima- und Umweltbewegung wie Fridays For Future, Students For Future, Parents For Future, Letzte Generation, Greenpeace, BUND, ARIWA, ADFC und VCD. Das Netzwerk vereint verschiedene Kompetenzen und Perspektiven zur Klimakrise, unter anderem Klima- und Energiepolitik, Verkehr und Mobilität, Ernährung und Landwirtschaft oder Naturschutz. Im Bündnis werden Kräfte für gemeinsame Themen mobilisiert und Veranstaltungen und Aktionen organisiert.
Kontakt
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Toni Späth
Students For Future Chemnitz
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