Unsere Reden

People For Future Frankfurt am Main
People For Future Frankfurt am Main • 13 Juli 2019

Hier findest Du Reden, die von Mitgliedern von People von Future gehalten wurden. Die neuesten stehen immer oben. Wenn Du angemeldet bist, kannst Du rechts oben den "Thema folgen" Button klicken und erhältst eine Nachricht, wenn hier etwas Neues dazu kommt.

 

Rede am 13.11.2021 auf der Demo 'Fecher bleibt'
geschrieben und gehalten von Dani

Wir p4f sind hier, weil wir ein klimagerechtes Frankfurt wollen. Da passt kein Autobahnbau und keine Rodung von 2,7 Hektar Fechenheimer Waldes. Laut KoaV soll Frankfurt 2035 klimagerecht werden. In Glasgow auf der Weltklimakonferenz wurde darüber gesprochen, wie das Pariser Klimaabkommen eingehalten werden kann , wie die Wälder geschützt werden können
und hier in Frankfurt soll ein Autobahntunnel gebaut und Wald gerodet werden.

Mit dem Riederwaldtunnel werden der Individualverkehr und Schwerverkehr drastisch zunehmen, die Lärm- und Schadstoffbelastung wird dramatisch steigen. Wer Straßen säät wird Verkehr ernten. Das ist keine Entlastung für Niemand. Die 4 spurige 661 kann den Verkehr schon jetzt nicht auffangen, Staus, Verkehrschaos sind vorprogrammiert, wenn die 4 spurige A661 mit der 8 spurigen A66 durch den Tunnel verbunden wird. Der Bau des Riederwaldtunnels löst kein Verkehrsproblem und auch kein Klimaproblem!! Er ist unsinnig und entspringt einer anderen Zeit, soll aber über 400 Mio Euro kosten. Die wären besser in eine Verkehrswende investiert, in den Ausbau, Vergünstigung des ÖPNV und der Bahn sowie Bau von Radwegen.
Für eine klimagerechte Stadt brauchen wir eine Verkehrswende: Das ist die Lösung und nicht der Autobahnbau!!

Noch gehört der Stadt Frankfurt der Fechenheimer Wald. Wir fordern, dass die Stadt nicht an den Bund verkäuft und sich gegen eine mögliche Enteignung wehrt. Der Bundesverkehrswegeplan ist verfassungswidrig (laut Urteil vom März 2021 Bundesverfassungsgereicht ). Es muss ein Moratorium für geplante Autobahnbauten geben!!

Eine klimagerechte lebenswerte Stadt bietet Naherholungsgebiete wie den Fechenheimer Wald, Teil des Grüngürtels, für alle BürgerInnen. Wir brauchen Frischluftschneisen, die kühle Luft bringen, unversiegelte Flächen, damit Alle gegen Extremwetterereignisse geschützt werden. Autobahnausbau aber ist nicht für Alle, frisst unversiegelte Flächen, ist CO2 intensiv und senkt den Grundwasserspiegel (durch Tunnelbau und Waldrodung). Das Co2, das ein artenreicher Wald bindet, kann nicht durch neugepflanzte Bäume kompensiert werden.

Die Klimakrise betrifft uns alle. Weil die Politik nicht handelt, den fossilen und kapitalistischen Status Quo nicht beendet, stehen wir auf. Unterstützt mit uns die Waldbesetzung, beteiligt euch an der Mahnwache und kommt zu den Sonntagsspaziergängen. Morgen wieder 14 Uhr an der Mahnwache U Bahnstation Kruppstraße.

 

Rede zum Globalen Streik am 24.09.2021 

Geschrieben von Nici (Psychologists for Future), Kerstin und Sven. 

Gehalten von Nici und Sven:

Die Klimakrise ist system gemacht, und zutiefst ungerecht. Während keine Partei ein Programm hat, welches mit dem völkerrechtlich bindenden Pariser Abkommen vereinbar ist, könnten nach dem neuesten Bericht des Weltklimarat 1,5 Grad bereits 2030 - 10 Jahre früher als bisher angenommen - erreicht sein!

Die Menschen, die am meisten von den katastrophalen Folgen der Klimakrise betroffen sein werden, haben keine Stimme im Parlament: Kinder, die jungen Generationen und Menschen im Globalen Süden. Menschen im Globalen Süden bleibt vor Hunger, menschenverachtenden Arbeitsbedingungen und Naturkatastrophen oft nur die Flucht. Während weltweit fossile Großkonzerne Menschen und die Natur ausbeuten, werden Menschen, die vor den Folgen von Klimakatastrophen fliehen, als Wirtschaftsflüchtlinge diffamiert, in Lager gesperrt oder man lässt sie einfach im Mittelmeer ersaufen.

Wir prangern ein kaputtes System an. Wie kann es sein, dass Stanislaw Tillich, ehemaliger sächsischer Ministerpräsident der CDU, in der Kohlekommission den viel zu späten Kohleausstieg verhandelt, um anschließend Aufsichtsratsvorsitzender in einem Braunkohlekonzern zu werden?

Wie kann es sein, dass Innenminister Seehofer Aufnahmen durch die Bundesländer verhindert, zivile Seenotrettung blockiert oder stoppt.

Wie kann es sein, dass die Verbandelung von Politik und fossilen Konzernen legal ist, nicht jede einzelne Stadt ein sicherer Hafen ist und die Zerstörung unseres Planeten nicht unter Strafe steht?

Wir brauchen einen Systemwandel. Ein System, das uns nicht krank macht und das Leid in anderen Teilen der Welt nicht befeuert. Was ist es, das uns in einer wirklich menschlichen Gesellschaft glücklich macht?

Wir als Psycholog*innen wollen dazu einen Beitrag zu leisten. Wir wissen, dass es weniger die Dinge sind, die wir konsumieren. Wir wissen, dass die Menschen sich als glücklich und zufrieden erleben, die aktiv nach Sinn suchen und Sinn in dem erleben, was sie tun. Es sind Menschen, die achtsam sind, mit sich selbst, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt. Die auf ihre Fähigkeiten vertrauen, um damit etwas verändern können. Es sind Menschen, die sich selbst in ihrer Menschlichkeit akzeptieren, statt sich nur mit Konsum abspeisen zu lassen. Das bestehende System aber mit seinem Höher, Schneller, Weiter macht süchtig nach Höher, Schneller, Weiter, aber nie zufrieden. Wir sind als Menschen soziale Wesen. Als Menschen sozial zu sein ist unsere menschlichste Ressource. Wir müssen weg vom höher, schneller, weiter. Lasst uns dem ein positives Bild entgegensetzen..

  • Stellt euch vor wir haben eine Regierung, die unser aller Wohl und das aller zukünftigen Generationen im Blick hat und deren Glück in den Vordergrund stellt!
  • Stellt Euch vor, wir haben in den Städten und Kommunen ein Energiesystem, das uns gehört. Fossile Großkonzerne, die Blutkohle aus Kolumbien oder Russland zu Strom machen, gibt es nicht mehr.
  • Stellt Euch vor, Menschen jeden Alters können sich unbeschwert in den Städten bewegen. Ohne den Lärm und den Gestank der krankmachenden Abgase von Autos und fossilen Kraftwerken. Statt dessen Schatten von Bäumen, Vogelgezwitscher und fröhlichen Menschen, die sich unbeschwert zwischen den Häusern treffen können.
  • Stellt Euch vor, ihr müsst nicht mehr darauf achten, was ihr kocht oder wo ihr mit Euren Freund*innen essen geht. Lebensmittel werden gesund, nachhaltig und frei von Ausbeutung von Mensch und Natur hergestellt. 
  • Stellt Euch vor, unsere Wirtschaft genügt den Bedürfnissen der Menschen und achtet auf die Möglichkeiten unseres Planeten. 
  • Stellt Euch vor, wir haben eine internationale solidarische Gemeinschaft aufgebaut. Alle Inspiration für unseres System sind wir und nicht die Habgier von Wenigen.

Ja, die Transformation muss radikal sein, radikal solidarisch, radikal gerecht und radikal schön! Lasst uns gemeinsam und solidarisch eine klima- und menschengerechte Zukunft entwerfen und gestalten! 

WHAT DO WE WANT...Climate Justice! WHEN DO WE WANT IT...Now!

 

Rede beim bundesweiten Klimastreik - Sternmarsch Zoo - 13.08.2021,
gehalten von Sven:
What do we want? Climate Justice!
Die Deutsche Bank, die Commerzbank, mehrere deutsche Landesbanken und sogar die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW unterstützen und finanzieren derzeit Unternehmen, die hinter den 12 klimaschädlichsten Großprojekten der Welt stehen.
Sollten diese Mammutprojekte wie geplant umgesetzt werden, würden 3/4 des gesamten Kohlestoffbudgets das der Menschheit noch bleibt um die globale Erd Erhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen, verbraucht werden.

Aber damit nicht genug diese Finanzkonzerne halten auch Aktien und Anleihen an Unternehmen wie BP, Exxon oder Siemens und verdienen somit an deren Geschäften.
Neuerdings spricht der Finanzsektor von grünen Anlagen und von einer Umschichtung in Investition in "grüne Unternehmen".

Dies aber steht im Widerspruch zu deren Finanzierungen in fossile Brennstoffe und läuft damit konträr zu deren Handlungen. Das ist pures Greenwashing. Im Vordergrund steht der  Profit.
Die Folgekosten dieser zerstörerischen Investitionen bezahlen wir Menschen finanziell und mit unserem Leben. Die Artenvielfalt wird drastisch reduziert der Ökozid beginnt.
Und immer noch schaffen die politischen Verantwortlichen die Rahmenbedingungen dafür, aus klimaschädlichen Konzernen und Unternehmungen Profit zu schlagen.

Und immer noch werden die klimatischen Folgen, die diese schmutzigen Investitionen verursachen, nicht in die Gewinn und Verlust Berechnungen der Finanzindustrie eingepreist.
Die Kosten dieser Klimazerstörung werden von künftigen Generationen getragen. Und schon heute bezahlen das die Hungertoten in Madagaskar, die Hitzetoten in Kanada und die Flutopfer mit Leben und Lebensgrundlagen in Deutschland - Aber nicht die Banken!

Die Commerzbank finanziert Blutkohle aus Kolumbien. Die Commerzbank finanziert Anglo America und Glencore. Beide haben ⅓ vom Anteil in El Cerrejon. Die größte Steinkohlemine in Lateinamerika und eine der größten weltweit. Die Grube in der Region Guajiara, ist eine der ärmsten Regionen des Landes. Kohleabbau ist krass wasseraufwändig. Der hohe Wasserverbrauch erschwert sehr die Landwirtschaft. In 8 Jahren sind geschätzt mindestens 4.700 Kinder an Unterernährung gestorben.

In den 5 Jahren seit das Paris-Abkommen beschlossen wurde, haben die 60 größten Banken der Welt fossile Energien mit 3,8 Billionen Dollar finanziert. Damit gießen sie Öl ins Feuer der Klimakrise. Kürzlich mussten wir erfahren, dass der Golfstrom - einer der wesentlichsten Kipppunkte - seine Stabilität zu verlieren scheint. Deutlich früher als führende Klimaforscher an einem der renommiertesten Institute für Klimafolgenforschung in Postamt es für möglich hielten.

Fossile Investitionen, Kohle, kapitalistische Menschenverachtung ist ganz nah. Die Mainova mit der Stadt Frankfurt als Hauptanteilseigner verstrom Steinkohle aus Russland, Kussbass, Kohlestaub verdreckt Luft und Wasser dort, wir fahren hier mit Kohlestrom S-Bahn. Leute, was eine scheiß Idee das so zu organisieren!

Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben gezeigt: wirtschaftliches Handeln kann nicht unabhängig von ökologischen und sozialen Realitäten betrachtet werden. Amsterdam baut seine Wirtschaft als Donut Ökonomie für die Zeit nach Corora um. Bereits im Geldsystem steckt Wachstumszwang, der sich in die Wirtschaft trägt. Natur wird für billige Ressourcen zerstört, Menschen werden ausgebeutet. Doch auch das Geldsystem können wir beeinflussen, lokal gestalten, diversifizieren und unsere Region resilienter und lebenswerter machen. Gebäude für Gebäude, Stadtteil für Stadtteil können wir ein lokales, erneuerbares Energiesystem aufbauen. Mit und für die Menschen. Es gibt umgesetzte Beispiele in Deutschland, Wohlstand durch Klimaneutralität. Ihr alle hier seid bereits Teil das System auf den Kopf zu stellen. Der Finanzsektor hat die Macht das Blatt zu wenden und durch die Finanzierung von innovativen echt grünen Projekten und Unternehmen den Klimawandel zu verlangsamen. Und wir haben die Macht ein neues System mitzugestalten. Heute hier. In den nächsten Monaten und Jahren. Wir haben einen ganzen Blumenstrauß an Möglichkeiten!

Wir fordern werdet zu  Macher*innen der Klimagerechtigkeit, ihr habt es in der Hand. Wir haben nur diese eine Erde. Stoppt den Ökozid!

 

Rede zu "Für ein sozialgerechtes Frankfurt - Grundwasserproblem" - Demo am 16.04.2021, geschrieben von Marianne, gehalten von Dani:

https://youtu.be/lthlOb6DACA

 

Rede von Sven bei der Fahrraddemo "Grüne Lunge bleibt - Jetzt oder nie":

"Die Koalitionsverhandlungen nach der Kommunalwahl sind entscheidend, ob es uns gelingt die Grüne Lunge zu retten! An die Politik in Frankfurt, ganz Frankfurt wird gleich den Startschuss in eine Politik, die Grüne Lunge platt zu machen, stoppen! Es wird gerade gemutmaßt, dass eine Koalition mit CDU und Volt wahrscheinlicher erscheint als mit SPD und Linken. Schwarz wie Lila wollen die Grüne Lunge zerstören. 61 % der Wähler*innen wollen ein progressives, linkes Bündnis. Die CDU gehört zu den 29 %, die die Mehrheit nicht will! Es wäre eine Katastrophe für Euch. Ein Danni 2.0 mitten in Frankfurt. Und auch für die berufstätige Altersgruppe, die die junge Generation und die Ü60 Menschen all zu oft alleine den Danni verteidigen ließen, gibt es dann keine Ausreden mehr, die Anreise sei so weit oder sonstwas. Jeder Zentimeter wird verteidigt.

Kapitalistische Unternehmen wie Instone Real Estate haben nur fette Renditen im Kopf. Wer kommt 2021 noch auf die Idee Artenvielfalt für überwiegend hochpreisige Luxuswohnungen zu opfern. Artenvielfalt bedeutet Resilienz. Besonders im nördlichen Teil der Grünen Lunge haben wir hier ein struktur- und artenreiches Gebiet. Das Senckenberg stellt mehrere geschützte Pflanzen- und Tierarten fest. Eine Bebauung der Grünen Lunge hätte eine drastische und zum Teil dauerhafte Reduzierung von Arten und Individuen zur Folge.

Auf dem üppigen Gartengelände sollen Stellplätze für viele hundert zusätzliche Autos mitten in der Stadt entstehen. Geile Idee. Verschmutzte Luft schickt Menschen mit Asthmaattacken in die Notaufnahmen. Der Verkehr ist laut Umweltbundesamt für etwa 20 Prozent des Feinstaubs verantwortlich. Reifen, Bremsen, Straßenabrieb, es ist völlig egal ob das Verbrenner sind oder E-Autos. Wir brauchen eine gerechte, umweltfreundliche Mobilität in Frankfurt für alle Menschen, die das stehende Stahl aus der Stadt vertreibt und Raum für mehr Grün, Begegnung und ein lebenswertes Frankfurt schafft.

Wir wollen ein klimagerechtes Frankfurt! Wenn das Politik nicht organisiert bekommt, organisieren wir das jetzt wir. Und zwar Alle!"

 

Rede zum Globalen Klimastreik am 19.03.2021, geschrieben von Kerstin und weiteren People, gehalten von Antonia:

"Hallo, ich bin Antonia von People for Future Frankfurt. Ich stehe hier und rede, weil auch wir Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel genug haben. Genug von all den leeren Versprechungen, die uns seit Jahrzehnten seitens der Politik und Wirtschaft gemacht werden. Von der Wissenschaft werden wir bereits seit über dreißig Jahren vor der Klimakatastrophe gewarnt. Immer wieder bekamen wir zu hören, dass dieses Wissen in den Entscheidungen der Politik und Wirtschaft mit berücksichtigt wird. Aber dem ist bis heute nicht so.

Der Fokus auf Wachstum mit immer mehr, immer billiger, immer mehr Gewinnen für einige Wenige,ist jedweder Vernunft. So werden Jahrzehnte alte Verträge nicht neu bewertet. So sind die wirtschaftlichen Interessen um ein Vielfaches wichtiger, als die Tatsache, dass zum Beispiel ein Jahrhundert alter kerngesunder Wald platt gemacht wird.

Mit dem Abholzen des Dannenröder Waldes wird nicht nur die Lebensgrundlage einer artenreichen Vielfalt zerstört und ein Wasserschutzgebiet gefährdet. Nein, es werden mit dem Abholzen von Wäldern, wie dem Danni oder die Regenwälder im Amazonasgebiet auch die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu nichte gemacht. Denn Wälder sind die besten Klimaschützer: Ihre Bäume speichern, und sind das C vom CO2, und geben uns Sauerstoff zum Atmen. Zudem sie sind sie, wie bereits erwähnt, der Lebensraum für eine artenreiche Vielfalt an Lebewesen. Denn Leben erhält Leben! Und neben der Klimakrise ist besonders das Massenartensterben katastrophal!

So geht der Kampf um den Dannenröder Wald weit über den Symbolcharakter hinaus: es ist der "Arten- und Klimaschutz, der vor Ort gemacht wird" und den wir überall auf der Welt brauchen! Alles auf dieser Welt existiert in Abhängigkeit von einander. So auch der Homo sapiens.

Die Natur braucht uns nicht. Wir brauchen die Natur!

Wir sind wütend, wütend über all diese leeren Versprechungen. Wir sind wütend, denn diese führen zu Ungerechtigkeiten, die wir für keine Menschen wollen!

Doch zahlreiche Hitzetote im Sommer haben wir schon jetzt. Missernten durch zu lange Dürreperioden und ausgedörrte Böden haben wir schon jetzt. Grundwasser Rückgang und Trinkwasserknappheit im Sommer haben auch Städte und Gemeinden im Taunus vor unserer Haustür schon jetzt.

Wir sind wütend, dass die Folgen der Klimakatastrophe all jene Menschen schon heute ertragen müssen, die am wenigsten dazu beigetragen haben! Denn, machen wir uns nichts vor, die Klimakrise made im Globalen Norden, auch in Deutschland und Frankfurt, trifft insbesondere den Globalen Süden hart. Auch in diesem Moment und das in einer ganz anderen Dimension! Die Stimmen aus dem Globalen Süden, die uns sagen, wir sollen mit ihnen und nicht für sie kämpfen, sind die ersten die ihren Lebensraum flächendeckend in Gänze verlieren werden und zur Flucht gezwungen sind.

Was Flucht bedeutet wissen wir seit 2015, der sogenannten "Flüchtlingskrise". Tagtäglich sterben Menschen an unseren Grenzen. Sie fliehen vor all der Ausbeutung, all den schlimmsten Bedingungen, denen sie in ihren Heimatländern auf Grund der Klimakatastrophe ausgesetzt sind. Sie wollen alle einfach nur menschenwürdig leben, stattdessen weder sie alle zu Opfern leerer Versprechungen!

Und was dies bedeutet ist, dass in noch ganz anderen Dimensionen die Gefahr steigt: wir steuern in eine nationalistische, rassistische Diktatur. Die Geschichte lehrt uns, Menschen verlangen in Krisen nach einem starken Staat.Wie wird dieser aussehen?

"In [der] verwobenen Geschichte von Kolonialismus, Kapitalismus und Industrialisierung liegt auch der Ursprung der Klimakrise" - sagt Imeh Ituen. So bedeutet Klimagerechtigkeit, die Ungerechtigkeiten aus der Geschichte aus dem Weg zu räumen, und damit auch die jahrhunderte lange Ausbeutung die dazu führt, einige wenige reich zu machen und viele in die Armut zu treiben. Das muss zwangsläufig mit der Änderung unseres Wirtschaftssystems einhergehen.

Der erste Schritt aber hin zu einer klimagerechten Welt ist das Einhalten der Pariser Klimaziele. Das Pariser Abkommen vom Dezember 2015 wurde im Bundestag einstimmig ratifiziert, die globale Erderhitzung auf deutlich unter 2 Grad, besser 1,5 Grad zu begrenzen. Das hat uns Politik versprochen!

Die Zeit ist knapp und deshalb erwarten wir, dass die bislang leeren Versprechungen in Maßnahmen und Taten umgesetzt werden. Keine leeren Versprechungen mehr, das muss sofort aufhören!

Für unsere Kinder, Enkelkinder, Nichten und Neffen! Deshalb sind wir heute hier, gemeinsam mit Euch allen hier. NO MORE EMPTY PROMISES! Dankeschön."

 

Rede, geschrieben von mehreren People, gehalten von Sven zur Demo: Fight for 1 Point 5 am 11.12.2020https://parentsforfuture.de/de/fightfor1point5

Auf Vimeo hören: https://vimeo.com/522819216

 

Rede von Sven und Kerstin zur Demo am 20.11.2020

"Menschen werden nach einem Waldspaziergang im Danni ohne Anlass von der Polizei angehalten, befragt, bedrängt und mitgenommen.

Menschen werden nach Soli-Aktionen willkürlich von der Polizei festgehalten. Man nimmt ihre Personalien auf und die Handys weg.

Leib und Seele von Menschen werden bei der Räumung im Wald gefährdet.

Menschen werden bei einem Gottesdienst an der Kante gestört, weggetragen und in Gewahrsam genommen.

Menschen werden nach Aktionen in Untersuchungshaft genommen und nicht wieder frei gelassen.

Gegen Menschen werden Strafanzeigen gestellt, weil sie für eine lebenswerte Zukunft kämpfen.

Das bedeutet: Menschen die sich für unserer aller Zukunft einsetzen und unsere Lebensgrundlagen retten wollen, werden kriminalisiert.

Politiker*innen aber, die unsere Erde zerstören, kommen ohne Strafen davon?

Sie überprüfen alte Verträge von Bauvorhaben trotz Klimakrise nicht neu. Sei es die A49, sei es der Berliner Flughafen, sei es der Fehmarnbelt-Tunnel. Unsere Regierung bricht mit dem rechtsverbindlichen Pariser Klimaabkommen der Vereinten Nationen. Und begeht ein Verbrechen an der Menschheit."

 

Rede von Nathalie vor dem Umweltausschuss der Stadt Frankfurt:

"Guten Tag,

ich bin hier in Frankfurt als Wissenschaftlerin ausgebildet und habe mir dann vorgenommen meine drei Töchter zu Menschen zu erziehen, die wissenschaftliche Fakten von Lügen unterscheiden können und als Menschen ethisch handeln können. Das hat ganz gut geklappt. Als meine älteste Tochter vor elf Jahren, da war sie 14, in der Schule eine Jahresarbeit zum Thema Klimawandel gemacht hat, hat mich das, was da stand, komplett erschreckt. Und hab dann auch im Internet recherchiert, ob das wahr ist, was da stand und meine Tochter hatte Recht. Das war damals schon, vor 11 Jahren, alles schon von namhaften Wissenschaftlern bestätigt (Applaus).
Ich fange an zu zweifeln an der Politik, das ist ja klar, wenn die Politik nicht in der Lage ist, die Fakten aus dem Internet zu recherchieren, die ein elfjähriges Mädchen finden kann, das nicht geübt ist.(Applaus)
Meine Tochter hat inzwischen Klimawissenschaft an der Universität von Amsterdam studiert. Dabei geht es nicht nur um Theorie, sondern auch darum: Wie kann man den Klimawandel lösen, Future Planet Science. Daher weiß ich, das wir die Lösungen längst haben. Wir haben die Lösungen.
Die Lösungen sind nicht bequem. Die Lösung ist nicht, den Flughafen auszubauen. Die Lösung ist nicht, die Grüne Lunge zuzubetonieren. Die Lösung ist nicht, noch mehr Autos in die Stadt zu holen. (Applaus)
Die Lösung ist auch nicht das Heizkraftwerk West, das immer noch Co2 in die Luft ausstößt. Wenn Sie nicht in der Lage sind, dem Stand der Wissenschaft zu folgen, dann laden Sie die jungen Wissenschaftler aus den Universitäten ein, die das wissen. Hören Sie diesen Schülern hier zu, die wissen mehr als Sie alle zusammen scheinbar! (anhaltender Applaus)
Ich bin eine Frau, die gern Oma werden möchte, wenn mir meine Töchter erzählen.... meine Tochter hat mit gerade erzählt, dass sie nächstes Jahr heiraten wird... ich wusste nicht, ob mich freuen oder heulen sollte, wenn ich denke, dass Sie Kinder kriegt. Ich weiß nicht, ob ich ihr das raten soll. Ich schlafe auch ganz schlecht, weil ich mir solche Sorgen mache. Wenn Sie sich solche Sorgen machen würden wie wir alle, dann würden Sie nicht auf die Idee kommen, drei Monate Ferien zu machen oder zu vertagen, während diese Schüler aus der Schule gehen, weil sie die Dringlichkeit erkannt haben.
(Applaus)
Wir befinden uns in einer Notlage, in einer existentiellen Krise. Es ist doch wie in einem Katastrophenfilm, wo die Wissenschaftler sagen, wenn wir jetzt nichts machen, dann werden Tiere, sogar Menschen, sterben. Sie kennen doch diese Katastrophenfilme, da wird dann immer noch rechtzeitig gehandelt, erst glaubt den Leuten keiner, aber irgendwann kommt Aktion. Jetzt ist dieser Moment, wenn wir jetzt nichts tun, dann ist es zu spät. (Applaus)

Ich bin hier auch als Mitglied von Transition Town, einer Vereinigung, die seit vielen Jahren hier in der Stadt Klimaschutz machen, ehrenamtlich mit vielen Leute und vielen andern Organisationen und wir sehen, dass diese Stadt nicht mitmacht, nicht in dem Maß, in dem sie mitmachen könnte. Täglich rede ich mit Leute, die ankommen, Bürger, die besorgt sind. Sie hören das vielleicht nicht, aber die Bürger kommen mit besorgten Fragen zu uns: Was können wir tun, Mikropastik, Klimawandel und so weiter. Es ist nicht so, dass die Bevölkerung kein Interesse hätte am Thema. Und ich bin hier auch noch als Mitglied von Earth Protectors, gegründet von der wundervollen Anwältin Polly Higgins. Wir versuchen, alle können Mitglied werden, wir versuchen, den Ökozid, den Völkermord durch Umweltzerstörung, vor den internationalen Gerichtshof in Den Haag zu bringen und strafbar zu stellen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das klappen wird. (Applaus)

Und ich bin keine Juristin, und kann es nicht beurteilen, aber ich vermute, dass jeder, der im Moment nicht handelt, und nicht aktiv wird, und nicht das tut, was getan werden muss, dass jeder, der das nicht tut, mit strafbar ist. Ich bin keine Anwältin ich kanns nur vermuten.

Ich möchte Sie bitten, heute Nacht, wenn wir alle schlaflose Nächte haben, wenn die Mädchen nicht mehr wissen, ob sie noch Kinder kriegen können, und Jungs auch, dann legen sie sich heute Abend mal hin und lassen sich das durch den Kopf gehen, was wir hier sagen. Und überlegen Sie, ob Sie nicht handeln müssen .
Sie können hinterher nicht sagen: Sie haben es nicht gewusst. Das Argument zieht nicht mehr."
(Anhaltender Applaus)