Klimaschützen ist kein Verbrechen – 52 Ortsgruppen von Parents For Future solidarisieren sich mit der Letzten Generation

Pressemitteilung der Parents For Future Ortsgruppen vom 31.03.2023

Aachen, Berlin, Bielefeld, Bonn, Bornheim/Swisttal/Weilerswist, Bremen, Chemnitz, Cux-
haven, Duisburg, Dülmen, Esslingen, Frankfurt a. M., Freiburg, Göppingen, Hannover,
Heidelberg, Heilbronn, Herford, Kassel, Kempen, Kirchlenberg/Bünde, Köln, Kreis Vier-
sen, Lahr, Leipzig, Leverkusen, Lindau, Ludwigsburg, Lüneburg, Mainz, Markkleeberg,
München, Münster, Neukirchen-Vluyen, Nürnberg, Oberhavel, Oldenburger Münsterland,
Ostalbkreis, Paderborn, Potsdam, Ravensburg, Reutlingen, Schaumburg, Schwarzwald-
Baarkreis, Singen-Radolfzell, Soest, Stuttgart, Tübingen, Ulm/Neu-Ulm/Alb-Donau, Wein-
heim, Wesel, Wuppertal

Klimaschützen ist kein Verbrechen – 52 Ortsgruppen von Parents For Future solidarisieren sich mit der Letzten Generation

Wir erklären uns solidarisch mit der Letzten Generation und unterstützen deren Forderungen
an die politisch Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen zum Schutz der
durch die Klimakatastrophe bedrohten Lebensgrundlagen aller Menschen.

Mit dem Pariser Übereinkommen von 2015 ist die Politik ein völkerrechtlich verbindliches
Abkommen eingegangen. Doch statt sich an dieses Abkommen zu halten, weigert sich die
Bundesregierung, selbst einfachste Klimaschutzmaßnahmen wie ein Tempolimit
durchzusetzen. Stattdessen werden die gewaltfreien Aktivist*innen der Letzten Generation
kriminalisiert: in Heilbronn kam es jüngst zu einem Dammbruch. Das dortige Amtsgericht
verurteilte zwei Klimaaktivisten erstmals zu Haftstrafen ohne Bewährung. Der
Grund für ihr Handeln wurde dabei von der Richterin völlig ausgeblendet, nämlich, dass
alle anderen Protestformen sich als unwirksam erwiesen haben. Dies wissen alle, die seit
2019 regelmäßig für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen und immer wieder
klimapolitische Tiefschläge einstecken müssen. Denn die Bundesregierung missachtet
wissentlich internationale Abkommen, das Grundgesetz, das eigene Klimaschutzgesetz
und Urteile des Bundesverfassungsgerichts.

Der zivile Ungehorsam zur Aufdeckung dieses Unrechts ist kein Verbrechen! Klimaschützen
ist kein Verbrechen!

Wir erkennen in den friedlichen Aktionen der Letzten Generation das legitime Recht, auf
lebensbedrohliche Missstände aufmerksam zu machen und die Politik zu verantwortungsvollem Handeln aufzufordern.

Wir akzeptieren die Spirale des immer schärfer agierenden Staates ebenso wenig wie die
Aggressivität und Selbstjustiz aus Teilen der Bevölkerung und die häufig einseitige
Berichterstattung der Medien. Stattdessen stellen wir uns hinter die Letzte Generation und
fordern gemeinsam mit ihnen die notwendigen Veränderungen.

Auch wir empfinden die Verzweiflung, die der Ursprung für die Aktionen der Letzten
Generation sind. Denn die wissenschaftlichen Fakten werden weiterhin verkannt, der
inhaltlich so klare IPCC-Bericht trotz aller Deutlichkeit ignoriert. Für ihren Mut und ihre
Beharrlichkeit, auf die immer weiter eskalierende Klimakatastrophe aufmerksam zu
machen, haben die Aktivist*innen der Letzten Generation unseren Dank und unseren
Respekt.

Auch wir werden uns weiterhin für eine lebenswerte Zukunft der kommenden Generationen
einsetzen und uns nicht durch die Kriminalisierung anderer Gruppen der
Klimagerechtigkeitsbewegung einschüchtern lassen. Denn auch wir sind die letzte
Generation! Es ist unsere Pflicht, auf den Klimanotstand hinzuweisen und Veränderungen
einzufordern. Die Klimagerechtigkeitsbewegung lässt sich nicht spalten.

Wir stehen entschlossen zusammen und mit immer mehr Menschen aus der Mitte der
Gesellschaft und jeden Alters hinter den Menschen und Forderungen der Letzten
Generation!

gez.

Miriam Kloiber (OG Heilbronn)
miriam.kloiber@t-online.de
0163 4834703

Christoph Müller (OG Göppingen)
jan.christoph@web.de
0152 08467766

* die ursprüngliche und im Wortlaut identische Pressemitteilung stammt vom 31.3.23 – in
der Zwischenzeit haben sich sieben weitere Ortsgruppen (Heidelberg, Kassel, Lahr,
Leverkusen, Ludwigsburg, Schaumburg, Singen-Radolfzell) der Solidaritätserklärung
angeschlossen

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