„Picknick statt Parkplatz“: unser Beitrag zu den dezentralen Aktionstagen für die Mobilitätswende

am 18. Juni 2022

Die Hälfte aller PKW-Parkplätze am Rheindorfer Platz wurde uns zugestanden für unsere Aktion, um alternative Möglichkeiten für die Nutzung des öffentlichen (Park-) Raums aufzuzeigen. Statt PKW neben PKW boten wir Fahrradparkplätze, eine Picknick-Station, eine „Spielwiese“ für Kinder und vor allem Informationen rund um das Thema Klimawandel, was für uns besonders die Forderung nach einer Mobilitätswende bedeutet; eng damit verbunden eine neue Gewichtung der Verkehrsteilnehmer: Fahrrad und Fußgänger müssen endlich gegenüber PKWs als gleichberechtigte VerkehrsteilnehmerInnen akzeptiert werden!

Und obwohl wir uns damit direkt auf der Linie des offiziellen Leverkusener Mobilitätskonzeptes 2030+ bewegen, blieb der angekündigte Besuch der Leverkusener Amtsleiterin für Mobilität und Klimaschutz an unserem Stand leider aus. Überhaupt ließen sich trotz Einladung keine VertreterInnen der Presse, des NABU oder des ADFC blicken. Unserer guten Laune und Freude an der gelungenen Aktion tat dies jedoch keinen ernsthaften Abbruch. Zumal es einigen ermutigenden Zuspruch und echtes Interesse gab es von PassantInnen, die gerne bereit waren, unseren Antrag auf eine Tempo 30-Zone in der Wupperstraße zu unterschreiben. Allerdings ernteten wir auch herablassende Kommentare einzelner testosterongetriebener junger Männer, denen es unzumutbar erschien, ihren motorisierten Allerwertesten nicht wie gewohnt parken zu können.

Für einiges Aufsehen sorgte nicht zuletzt das selbstgebaute GEHZEUG von Jacqueline Blum, - ein hölzernes Ungetüm mit den exakten Durchschnittsmaßen eines zeitgenössischen PKW -, mit dem sich prima demonstrieren lässt, wie viel Platz ein PKW wegnimmt: so viel wie vier Fahrräder oder zwei ganze Lastenräder oder ein Picknicktisch mit Bänken!

Während jedoch ein herkömmlicher PKW mit Verbrennungsmotor (immer noch) unangefochten im Straßenverkehr als normal empfunden wird, zog unser GEHZEUG auf dem Weg zum Parkplatz einige Aufmerksamkeit auf sich: manche reagierten amüsiert, andere allerdings auch ungehalten hupend. Es ist noch ein langer Weg zur Verkehrswende. Jede Form von Unterstützung ist herzlich willkommen!